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Recht dem Landgrafen unerträglich; er beschloß, wieder die Ent-
scheidung des Schwertes anzurufen. Ubrigens schien der Augenblick
für ihn günstig zu sein; denn Markgraf Waldemar war im Norden
beschäftigt. Es hatte sich ein großes Bündnis gegen ihn gchildet,
dessen Mittelpunkt der König Erich von Dänemark war. Das hielt
ihn aber nicht ab, dem neuen Feinde energisch zu begegnen, der sich
unterdessen schon in den Besitz von Landsberg, Wahren, Freiburg und
Mücheln gesetzt hatte; auch Zwickau fiel in seine Hände, wurde aber
teuer genug dadurch bezahlt, daß im siegreichen Sturme Friedrich der
Lahme, der damals im 23. Lebensjahre stand, durch einen Pfeilschuß
in den Kopf getötet wurde. Waldemar nahm dafür, als Friedrich
von Dresden am 25. April 1316 starb, ohne auf dessen Erbabmachung
mit dem Landgrafen Friedrich zu achten, Dresden für sich in Besitz
und schlug die Thüringer aus Dresden hinaus. Auch geriet Freiberg
in seine Hand.
Doch war Waldemar durch den auch im Norden noch fortwähren-
den Krieg so erschöpft, daß er nicht ungern auf Vermittelungsvorschläge
beiderseitiger Freunde einging. Am 1. Januar 1317 wurden zu Weißen-
fels die Präliminarien eines endgültigen Vergleiches festgesetzt. Als
Grundlage diente wieder eine Familienverbindung, so daß des Land-
grafen zweitgeborener, nach Friedrichs des Lahmen Tode nunmehr
einziger Sohn, der 1310 geborene Friedrich mit der Schwester des
Markgrafen Johann von Brandenburg verlobt wurde. Als Mitgabe
wurden der Braut Meißen und Freiberg zugesprochen, Döbeln und
Rochlitz sollten ihr Leibgedinge bilden; über die Zurückgabe von Dres-
den sollte in Güte verhandelt werden, Landsberg und die Neuenburg
bei Freiburg an den Markgrafen Heinrich von Landsberg zurückfallen.
Von der Lausitz und anderen im Vertrage von Tangermünde mitbe-
rührten Dingen ist nicht die Rede gewesen; stillschweigend ließ man
den bestehenden Zustand weiterbestehen. Auf Grund dieser Vorab-
machungen wurde dann bei einer Zusammenkunft Waldemars und
Friedrichs zu Magdeburg am 11. März 1317 der Friede geschlossen
und Meißen und Freiberg an Friedrich schon im voraus, da ja bei
der Jugend des Brautpaares an eine Verheiratung noch nicht zu
denken war, schon jetzt ausgeliefert. Dresden, Großenhain und Tha-
randt blieben aber in brandenburgischem Besitze. Man sieht, das