Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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ellenbogen, Kirberg, Dietz und andere schlossen sich um ihn zusammen 
und es begann während der Abwesenheit Friedrichs in Italien eine 
abscheuliche Fehde, die die gepriesenen Gegenden des Nheingaues ent- 
setzlich verwüstete. Der Erzbischof zog dabei, obwohl er sich auch noch 
der geistlichen Machtmittel bediente und die Gegner mit dem Banne 
belegte, doch den Kürzeren. Als der Kaiser, der über diesen ärger- 
lichen Handel und überhaupt von der zunehmenden Unsicherheit im 
Reiche beunruhigende Kunde nach Italien erhalten hatte, zurückgekehrt 
war, erledigte er auf verschiedenen Reichstagen zunächst andere Ange- 
legenheiten, dann aber machte er um die Zeit des Weihnachtsfestes Halt 
in Worms und berief die Durchbrecher des Landfriedens vor seinen 
Thron. Den Pfalzgrafen und seine Anhänger traf die schimpfliche 
Strafe, die man Harnescharre nannte. Barfuß mußte Hermann von 
Stahleck in der Winterkälte einen Hund eine Meile weit am Halse 
tragen, ebenso zehn Grafen, die seine Mitschuldigen gewesen waren; 
die niederen Leute, die sich dem Pfalzgrafen angeschlossen hatten, 
trugen statt des Hundes einen Sattel oder ein Pflugrad am Halse. 
Dem Elrzbischof erließ der König wegen seines Alters und seines 
geistlichen Standes dieselbe Strafe, die er also doch auch verwirkt hatte. 
Wenige Monate nachher starb der tiefgekränkte Pfalzgraf, kinderlos, 
und der Kaiser gab das erledigte Gebiet seinem Stiefbruder Konrad. 
Auf einem weiteren Reichstag zu Worms, im März 1157, machte 
Friedrich sein Versprechen wahr und verglich den Mainzer, der unter- 
dessen, um seine Stellung gegenüber seinem aufsässigen Domkapitel zu 
festigen, in Rom beim Papste Hadrian gewesen war, mit dem Land- 
grafen. Im Spätsommer desselben Jahres begleitete Ludwig mit 
seinem Bruder Heinrich den Kaiser auf dessen Feldzuge nach Polen, 
der das deutsche Heer bis in die Nähe von Posen führte und dem 
deutschen Namen dort Achtung verschaffte. 
Mittlerweile hatten sich die Verhältnisse in Oberitalien und zu 
Papst Hadrian so zugespitzt, daß ein neuer Heereszug nach der Lom- 
bardei und nach Rom notwendig geworden war. Landgraf Ludwig, 
der seit dem Anfang des Jahres 1158 in der Umgebung des Kaisers 
war, begleitete ihn mit einer zahlreichen Menge von Fürsten und 
geistlichen wie sonstigen weltlichen Herren nach Oberitalien, wo er 
Mailand nach vierwöchiger Einschließung am 8. September zur Über-
	        
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