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gabe bringen half. Dann kehrte er, vom Kaiser entlassen, nach Deutsch-
land zurück; das Gleiche that Arnold von Mainz. Als dann Mailand
1159 wieder abfiel, entbot der Kaiser seine Getreuen noch einmal
nach Italien; während jedoch namentlich die Welfen diesem Rufe
folgten, blieb Ludwig, offenbar mit Willen des Kaisers, diesseits der
Alpen. Ihr hielt eine böse Sache zurück, die trotz ihres sehr traurigen
Anfangs schließlich doch einen besseren Ausgang nahm, als die
Mehrzahl der Beteiligten es erwartet hatte. Der Starrsinn Arnolds
von Mainz hatte ihn, wie schon angedeutet, schließlich auch in Kon-
Zu nebenstehendem Bilde.
Der auf der rechten Schulter geschlossene Mantel ist mit weißem und blauem
Pelz gefüttert. Auf der Brust zeigt er ein goldenes Kreuz, das auch auf dem
großen normannischen Schild hinter der Figur angebracht ist und ihn als Krruz-
fahrer kennzeichnet. Die Krone besteht aus goldenem romanischen Laubwerk; der
Reichsapfel, den der Kaiser in der L#nken hält und dessen Symbolik und Herkunft
noch keineswegs gedeutet ist, zeigt hier deutlich eine Durchbohrung in der hortzontalen
Mittelachse.
Links ist der Verfasser, der Propst Heinrich, nach dem Brauch des Mittel-
alters in bedeutend kleinerem Maßstab dargestellt, um seine untergeordnete Stellung
anzudeuten.
Die Inchent d beiden Seiten des Kopses lautet:
IDERIOCVS-ROMANVS-IMPERATOR.
Am Rücken 1n Propstes steht:
enricus praepositus dedicat.
(Propst Heinrich dediziert, nämlich das Buch.)
Die übrigen Incchisten lauten: oben, außerhalb des Bogens:
est depictus Romae Caesar Fridericus
ignifer invictus, Coelorum *s ai
Abgebildet ist hier der Kaiser von Rom Frideri
Sieghafter Träger des Kreuzes und Liebling ds —— Hersschers.
unten beginnend, außerhalb des Bogens:
ar magnificus pius augustus Fridericus
De terra domini pellat gentem Saladini.
Mäge der glanzvolle Fürst, der fromme erhabene Friedrich,
Aus dem Lande des Herrn des Saladin Völker verscheuchen.
Iinnerhalb des Randes:
Nulli pacificum Sarraceno Fridericum
Dirigat iste liber ubi sit locus a nece liber.
Möge dies Buch den nie sarrazenenfreundlichen Friedrich
Immer begleiten dahin, wo Tod nicht dräut seinem Leben.
(Nach v. Hefner-Alteneck.)