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seine Vasallenpflicht gegen den Kaiser anerkannte. — Auf der Rück-
kehr von diesem ebenso kurzen als erfolgreichen Feldzug erkrankte Land=
graf Ludwig II. und starb, nachdem er sich noch eines Besuches seines
kaiserlichen Schwagers auf der Neuenburg zu erfreuen gehabt hatte,
auf dieser am 14. Oktober 1172 und ward feierlichst zu Reinhards-
brunn vom Erzbischof Wichmann von Magdeburg beigesetzt.
Landgraf Ludwig III., der Fromme.
Landgraf Ludwig der Eiserne starb mit Hinterlassung von vier
Söhnen und einer Tochter. Die letztere, die denselben Namen wie
die Mutter, Jutta, führte, wurde mit dem westfälischen Grafen Hermann
von Ravensberg vermählt. Für die vier Söhne hatte der Vater die
Erbbestimmungen derart getroffen, daß der erste ihm gleichnamige Sohn
die fürstliche Würde und Stellung des Hauses, also die Landgrafschaft
in Thüringen erben solle, den zweiten, Friedrich, bestimmte er zum
geistlichen Stand, dem dritten, Heinrich, wies er die hessischen und
wohl auch die Besitzungen am Niederrhein an, den vierten endlich,
Hermann, begabte er nicht mit größerem Landgebiete, sondern wies
ihm nur bestimmte sichere Einkünfte zu. Darein kam alsbald eine
Anderung, als der Vater die Augen geschlossen hatte. Wohl hatte
Friedrich eine für den geistlichen Stand vollkommene Vorbildung ge-
nossen; er wie sein älterer Bruder hatten auf Wunsch des Vaters, der
sie darum besonders an den König von Frankreich empfahl, als Jüng-
linge ihre Studien auf der damals weltberühmten Universität Paris ge-
macht. Aber bald nach dem Tode des Vaters verließ Friedrich den geist-
lichen Stand — er war damals Propst des Stephansstiftes zu Mainz —
vermählte sich mit der Gräfin Luchardis von Ziegenhain in Hessen
und fand so als Graf von Ziegenhain seine Stellung im hessischen
Grafenhause.
Von dem ältesten Bruder, Ludwig, rühmt der Reinhardsbrunner
Annalist, daß er ein streng rechtgläubiger, dem apostolischen Stuhle
treu ergebener, vor allem seinen Mönchen ein gnädiger und milder
Fürst gewesen sei. Wenigstens zu Reinhardsbrunn sei er ganz anders
aufgetreten, als sein karger Vater; er habe da bei Besuchen so reichlich
aus eigener Tasche für die Verpflegung seiner Leute Sorge getragen,
daß sich die Brüder noch drei Tage von den Überbleibseln hätten