Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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zerfallen. Als jedoch Friedrich im Laufe des Jahres 1186 auf 
einem Reichstag zu Gelnhausen namentlich die geisilichen Fürsten, 
mit Ausnahme des Kölners, durch seine überzeugende Darstellung 
seiner Differenzen mit dem Papste für sich und zu einer Erklärung 
wider diesen gewann, trat auch Ludwig wieder gänzlich auf die 
Seite des Kaisers. Er bewies das im Sommer 1187; als Kaiser 
Friedrich, nunmehr mit dem Dänenkönig völlig entzweit, diesem die 
Schwester, die dem jungen Könige Heinrich verlobt war, zurücksandte, 
verstieß auch Landgraf Ludwig die erst im Vorjahre heimgeführte 
dänische Gemahlin und sandte sie Knud sonder Ehren wieder zu. 
Es kam Ende März 1188 der berühmte Mainzer Reichstag, die 
Kurie Christi, wie sie Kaiser Friedrich selbst bezeichnete. Hier rief 
der päpstliche Legat, Bischof Heinrich von Albano, die deutschen Für- 
sten, den Kaiser voran, zum Kreuzzuge auf, zur Wiedergewinnung 
Jerusalems und des heiligen Grabes. Mit dem Kaiser nahm auch 
Landgraf Ludwig das Kreuz. Aber über die Richtung der Fahr 
befand er sich mit seinem kaiserlichen Herrn in Zwiespalt. Wie der 
erste und zweite Kreuzzug die Donau entlang, durch das griechische 
Kaisertum und über die Hochebenen Kleinasiens gegangen waren, so 
wollte auch Kaiser Friedrich denselben Weg einschlagen, trotz der bitteren 
Erfahrungen, die man auf jenen ersten Fahrten gesammelt hatte. Da- 
rum schlug auch Landgraf Ludwig und mit ihm andere Fürsten, wie 
3. B. der Kölner Erzbischof, den Seeweg vor, ohne freilich Gehör zu 
finden. Jedenfalls hielt aber Ludwig für seine Person den Wider- 
spruch aufrecht und begleitete den Kaiser nicht auf seinem Landmarsche, 
der Anfang Mai 1189 seinen letzten großen Reichstag auf deutscher 
Erde zu Regensburg abgehalten hatte und dann nach Osten ausge- 
brochen war. Der Landgraf machte sich erst Ende Juni mit seinem 
Bruder Hermann auf den Weg und zog über die Alpen durch Italien 
bis nach Apulien. Von hier fuhren sie zu Schiff nach Tyrus und 
fanden dort bei dem Markgrafen Konrad von Montferrat ehrenvolle 
Aufnahme, der sich ihnen auch anschloß, als sie dem Rufe einer Ab- 
teilung Kreuzfahrer folgten, die sich vor Ptolemais gelagert hatten. 
An der Belagerung der Stadt und an den Kämpfen mit dem feind- 
lichen Entsatzheere nahm Landgraf Ludwig vom September 1189 bis 
September 1190 so rühmlichen Anteil, daß man seine wunderbaren
	        
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