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Waldemar von Dänemark befindlichen Bruders Albert, des Grafen
von Holstein, her, der Hedwig, die zweite Tochter des Landgrafen
Hermann, geheiratet hatte. Offenbar wollte er sich der Besitzungen
des Abwesenden bemächtigen. Dem konnte Hermann als Schwieger-
vater nicht ruhig zusehen. Er belagerte das orlamündische Weimar.
Bei einem Ausfall gelang es, sich des Grafen Hermann und des
Burggrafen Dietrich von Kirchberg zu bemächtigen. Doch fand jener
nach kurzem Gelegenheit, aus seiner Haft wieder zu entkommen. Eben
wegen der Beziehungen zum Dänenkönig, mit dem noch vor kurzem
König Friedrich zu Metz ein Bündnis abgeschlossen hatte, meinte dieser
gleichfalls dem geschädigten Albrecht zu Hilfe kommen zu müssen. Da
sich danmn Ende Januar 1215 sowohl der Landgraf als der Graf
Hermann von Orlamünde bei König Frichdrich auf der Neuenburg beie
Freiburg befanden, so scheint die Amwesenheit des Reichsoberhauptes
die Streitsache gütlich zum Austrag gebracht zu haben. Nur noch
einmal, ein Jahr nach diesen Ereignissen, nahm Hermann die Ge-
legenheit, den nunmehr auch zu Aachen gekrönten Kaiser Friedrich
zu Gelnhausen seiner Dienstwilligkeit persönlich zu versichern; dann
hielt er sich, wie es scheint, durch schwere Krankheit dazu gezwungen,
daheim auf. Doch scheint auch eine Erkältung der Beziehungen des
ewig Wankelmütigen zu Kaiser Friedrich eingetreten zu sein; ja, es
ist nicht unwahrscheinlich, daß er mit Otto schon wieder gewisse Füh-
lung genommen hatte, als dieser 1217 seinen letzten verzweifelten
Vorstoß gegen Magdeburg und Meißen plante. Ehe aber solche ränke-
volle Politik zum Austrag kommen sollte, starb Hermann. Das Datum
des Todes steht nicht fest; nach den einen geschah dies Ende 1216, nach
andern, die wohl mehr Recht haben, im April 1217. Von der Art
seines Todes schrieb Berthold, der Kaplan von Hermanns Nachfolger
Ludwig: „Weil über seinen Tod verschiedene und abweichende Mei-
nungen und Ursachen angegeben werden, ist es besser, den Tod und
das Ende dieses Fürsten mit Stillschweigen zu übergehen, als leicht-
fertig darüber zu schreiben.“ Nach einem anderen Berichterstatter, der
dem landgräflichen Hause nicht so nahe stand, waren die letzten Zeiten
Hermanns durch Wahnsinn getrübt. Von großer Üüberreizung spricht
schon der Umstand, daß er die Wärter, die den Grafen von Orla-
münde hatten entkommen lassen, ohne Untersuchung und Richterspruch