Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Empörung wiederum erhob. Da sich aber der Vater mit Lothar und 
Karl verständigte, so sah sich Ludwig wieder auf Bayern beschrinkt 
and erlangte auch durch eine fernere Empörung 840 nichts anderes. 
Noch mit dem Sohne in Zwist starb Ludwig der Fromme am 20. Juni 
840, den Söhnen es überlassend, ob sie das Reich in seiner schon 
stark verletzten Einheit doch gemeinsam wahren, oder durch Fortsetzung 
des Zwistes des weiteren zerrütten wollten. 
Das letztere erfolgte. In dem Bruderkriege der nächsten Jahre 
standen Ludwig und Karl zusammen gegen den ältesten Bruder Lothar; 
ihnen war 841 in der Schlacht von Fontenailles bei Auxerre das 
Kriegsglück günstig, aber erst Anfang August 843 wurde der Streit 
beendet. Auf dem Tage von Verdun kam ein Teilungsvertrag zu 
stande, durch den Ludwig Ostfranken, d. h. die rechtsrheinischen Lande 
außer Friesland, auf dem linken Rheinufer aber die rebengesegneten 
Gelände von Speier, Worms und Mainz erhielt; Lothar bekam Italien 
and einen Gebietsstreifen zwischen Schelde, Maas, Saone, Rhone einer- 
seits, Rhein anderseits, reichend von der Rheinmündung bis zur 
Rhonemündung, hierzu Friesland auf der rechten Rheinseite; Karl der 
Kahle fand seinen Teil westlich davon, in Westfranken, woraus sich dann 
mit der Zeit das heutige Frankreich entwickelte, aber erst dann, als durch 
den Vertrag von Mersen, 870, der Scheidung der Nationalitäten ihr 
Recht geschehen war und damit auch an Ludwig, den man den Deut- 
schen zubenennt, die deutschen Teile gefallen waren. Lothar nämlich, 
der 855 starb, vererbte seinen langgestreckten Anteil an seine drei 
Söhne, von denen Ludwig mit Italien die Kaiserwürde erhielt als 
zweiter Träger dieses Namens. Lothar II. wurde mit dem nörd- 
lichen Reichsteile bedacht von der Nordsee bis an die Einmündung 
der Saone in die Rhone, und entweder er oder schon der Vater gab 
diesem Teile den Namen: Lotharingien. Karl endlich ererbte den 
übrigen mittleren Teil des Reiches. Nach dem binnen weniger Jahre 
ersolgten Tode Karls (863) und Lothars II. (869) suchte sich Karl 
der Kahle in den ganzen Besitz des Erbes zu bringen, aber Ludwig 
der Deutsche hinderte ihn mit den Waffen in der Hand daran und 
zwang ihn 870 zu dem vorerwähnten Vertrag von Mersen an der 
Maas. Demzufolge fiel alles Land zwischen dem linken Ufer des 
Rheins und den Vogesen, Ardennen und Maas an Ludwig den 
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