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Die in der Stadt mit eingeschlossenen Bischof Heinrich von Worms
und die Pröpste von Fritzlar und Heiligenstadt wurden gefangen hin-
weggeführt; die sonstigen Einwohner aber, wenn sie nicht das Glück
hatten, durch das Schwert zu fallen, gingen in den Flammen der
brennenden Stadt unter. Unermeßliche Beute lohnte die barbarischen
Sieger, die auch der Heiligtümer nicht verschonten. Daher überfiel
der Erzbischof die landgräfliche Stadt Witzenhausen und legte sie eben-
falls in Asche. Nebenher gingen natürlich Verwüstungen des beider-
seitigen Gebietes. Von einem entscheidenden Siege war nicht die
Rede. Wie immer erschien nach gehöriger Kraftprobe auf beiden
Seiten ein Vergleich am Orte. Es vermittelte ihn im Jahre
1232 Konrad von Marburg, der noch zum landgräflichen Hofe in
Beziehung geblieben war. Er wird aber wohl die Gelegenheit nicht
haben vorübergehen lassen, Konrad für die Fritzlarer Greuel das
Gewissen ordentlich zu schärfen, denn dieser zeigte die der damaligen
Zeit gewöhnliche Buße durch fromme Stiftungen für Reinhardsbrunn
und für das von seiner Schwägerin gestiftete Spital. Auch holte er
sich im Jahre 1234 noch besondere Absolution vom Papst Gregor IX.
und trat dann in den Deutschorden; ja 1238 hat er nochmals
öffentlich Kirchenbuße gethan. Trotz des Eintritts in den Deutsch-
orden übte er noch ein paar Jahre Hoheitsrechte in Hessen aus.
Konrad von Marburg aber nahm die ihm vergönnte Stellung noch
rasch wahr und ließ einige Ketzer in Erfurt verbrennen, in Goslar
einen Propst; dann wandte er sich nach Südwestdeutschland und gab
Straßburg das erbauliche Schauspiel von 80 Scheiterhaufen; im
Nassauischen ließ er ein ganzes Dorf verwüsten.
Mittlerweile waren auch die kaiserlichen Interessen denen der
deutschen Fürsten näher gerückt worden, nachdem der Kaiser in dem
im August 1230 abgeschlossenen Frieden von San Germano den
Papst zur Nachgiebigkeit bereit gefunden hatte Friedrich II. erkannte
aber in diesem Frieden nicht mehr als was er wirklich war: einen
vorläufigen Waffenstillstand mit dem Papsttume. Der eigentliche Ent-
scheidungskampf stand noch bevor. Hatte ihm zu dem zunächst erreichten
Erfolge vor allem die wohlgeordnete Macht seines fast nach moderner
Art zentralisierten sizilischen Staates verholfen, so glaubte er auch,
mrx hier für den endgültigen Sieg die nötigen und zureichenden Hilfs-