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dringlichen Warnungen seines Beichtvaters beschwichtigt, der ihm alle
mit der eventuellem Exkommunikation verbundenen Höllenstrafen aus-
zumalen verstand, teils, und wahrscheinlich noch wirkungsvoller, durch
die namhaften Geldspenden des Papstes, gesandt zur Gewinnung von
Anhängern. In einer aus dieser Zeit stammenden Urkunde verrechnet
der Domkantor Hugo von Erfurt 19300 Mark, die er vom Boten
des Papstes empfangen habe; davon flossen dem Erzbischof von Köln
3740 Mark, dem von Mainz 1200 Mark zu. Auch ermunterte der
Papst in einem besonderen Schreiben die Fürsten zur Königswahl des
frommen Landgrafen. Zu Veitshöchheim, in der Nähe von Würz-
burg, dessen Bischof Hermann zu Heinrichs Vertrauten gehörte, erhoben
am 22. Mai 1246 der Mainzer, der Kölner, der Trierer Erzbischof,
der von Bremen, die Bischöfe von Würzburg, Naumburg, Speyer,
Straßburg und einige kleinere Fürsten — die größeren Territorial=
herren hielten sich durchaus fern — den Landgrafen Heinrich Raspe
zum Gegenkönig, — zum Pfaffenkönig, wie ihn mit Recht sofort die
öffentliche Meinung bezeichnete.
Als Ort des ersten Hoftages hatte sich Heinrich Raspe Frankfurt
ausersehen. In der Nähe dieser Stadt, an dem Flüßchen Nidda,
stellte sich ihm König Konrad entgegen, dessen Interessen im Reiche
zu vertreten Heinrich noch vor wenig Jahren dem Vater gelobt hatte.
Der Umstand, daß die schwäbischen Grafen und Herren aus Konrads
Reihen verräterischerweise zu Heinrich übergingen, machte den 5. August
1246 zu einer Niederlage der stauffischen Sache. Doch immerhin
hielten sich noch die größeren Herren und eine Anzahl von Bischöfen,
namentlich die bayerischen, von dem Frankfurter Tage fern. Der
prahlerische Siegesbericht, den Heinrich Raspe an die lombardischen
Städte gesandt hatte, hatte bei den städtefeindlichen deutschen
Fürsten keineswegs sympathischen Eindruck gemacht. Als nun gar
am 1. September 1246 König Konrad sich mit der Tochter des
Bayernherzogs Otto verheiratete, erstarlte seine Stellung merklich
in Oberdeutschland und es half Heinrich wenig, daß er ihm zu
Frankfurt Schwaben und seine Hausgüter hatte absprechen lassen.
Daß Konrad einen von Heinrich zu Nürnberg abgehaltenen Reichs-
tag nicht hatte hindern können, wurde schon als großer Erfolg aus-
gelegt.