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aber die Entscheidung des Kaisers für Thrascos Sohn Ceadrag gegen
einen Nebenbuhler um die Herrschaft bei den Abodriten erregte des
letzteren Feindschaft, die 819 einen, übrigens glücklich verlaufenden
Feldzug der Franken und Sachsen hervorrief. Auch Thrascos Sohn
erwies sich als unzuverlässig, er mußte seiner Stellung enthoben werden.
Man sieht, daß die Abodriten ihrer früheren Freundschaft zu vergessen
anfingen, nachdem noch 819 Harald durch die Abodriten zu Schiffe
in sein Reich zurückgeführt worden war. Mehrfach noch treten uns
umter Ludwig dem Frommen aus den allerdings recht dürftigen
Annalenmit- unterwerfung.
teilungen immer Während an ande-
zunehmende Ab- ren Punkten des
fallsversuche der Reiches langsam
Abodriten entgegen, ein Stück nach dem
mit denen sich jetzt andern abgerissen
immer die ihnen wurde, hielten sich
früher verfein- Sachsen und Thü-
deten Wilzen oder ringen, wenn auch
Lüutizen im Einver- nicht ohne mit-
ständnis befinden; — unter große Ge-
noch 838 und 839 *—* 45 “3 fahr, so doch ohne
werden Aufstände Ludwig des Jüngeren. wesentlichen Ver-
der genannten Sla= nech Sehler, Veschchte der Siegel, lust gegen die über-
ven berichtet, aber .cachrit= Oaruen mütiger werdenden
auch ihre Wieder- beschühe Köntg Ludwig.) Slaven.
Es ist dies das unbestreitbare Verdienst des längs der Sorben-
grenze schon von Karl dem Großen bestellten Markgrafen, die in
Thüringen auch wohl als Herzöge bezeichnet werden und in letzterem
Lande, wie schon erzählt wurde, ihren Sitz in Erfurt hatten. Aber
von diesen wackeren Männern schweigen die Chroniken jener Zeit, da
ihnen der Westen noch wichtiger dünkt als der unerschlossene Osten,
und Bruderzwist und Gebietswechsel wesentlicher erscheinen als die
germanische Kulturarbeit der Zukunft. Doch beginnen die Quellen
nter Ludwig dem Deutschen schon reichlicher zu fließen.
Es ist nicht eben häufig, daß uns die älteren Jahrbücher unserer
deutschen Geschichte Kleinmalereien liesern. Der Mönch in seinem Kloster,