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schwundener Pracht die romanischen Trümmer von Paulinzelle, das
um 1106 von Pauline, der Tochter Morichos, eines Ritters am Hofe
Heinrichs IV., gegründet wurde. Die Gründerin starb zwar zu Hirschau
im Schwarzwald, aber ihr Leichnam wurde nach Paulinzelle gebracht
und wirkte solche Wunder, daß sie schon 1150 heilig gesprochen werden
konnte. Auch die Reste der Liebfrauenkirche zu Weida, die im 12. Jahr-
hundert erbaut wurde, sind romanisch. Aus dem Ende des 12. Jahr-
hunderts stammt noch die Michaeliskirche zu Erfurt (1193), die St. Georgs-
kirche zu Eisenach, deren Bau 1188 von Ludwig III. begonnen
wurde, und die Liebfrauenkirche zu Arnstadt. 1209 bis 1212 wurde
die Johanniskirche zu Saalfeld gebaut, 1240 die Barfüßerkirche zu
Erfurt. Einen imposanten Eindruck macht die Naumburger Dom-
kirche, eine spitzbogig gewölbte Pfeilerbasilika, interessant, weil sie den
Übergang des Rundbogens zur Gotik darstellt. Dieses imposante
Denkmal altdeutscher Baukunst ist 1050 angefangen, aber erst 1249
beendet worden. In diesem Jahre begann Bischof Dietrich II. den
schönen Westchor. Der Dom zu Erfurt ist erst 1349 begonnen und
1363 vollendet worden; etwas älter ist die auch im 14. Jahrhundert
erbaute Severin= oder Stiftslirche, die dicht neben dem Dome steht
und mit ihren drei kupfergedeckten Türmen und ihren fünf Schiffen
die architektonisch wichtigste und schönste Kirche Erfurts ist. Ebenfalls
dem 14. Jahrhundert gehört die mächtige, fünfschiffige Marienkirche
zu Mühlhausen, eine gotische Hallenkirche, an. Von gotischen Bau-
werken der Nachbarschaft sei der 1207 bis 1263 erbaute Dom zu
Magdeburg erwähnt. Im Meißnischen fand die Gotik eine Stätte in
der alten Bischofsstadt selbst. Der dortige Dom war schon von Hein-
rich I. angelegt und von Otto I. vollendet worden. Seit der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts aber trat an seine Stelle ein Prachtbau
im edelsten Spitzbogenstil, der in seiner langgestreckten Lage die bischöf-
liche Residenz mit ihren Propstei= und Dechanteigebäuden von der
Markgrafenburg schied. Den durch die Fehden Friedrichs des Freidigen
gestörten Bau setzte erst Bischof Withego II. (1212—1242) fort,
die beiden westlichen Haupttürme führte Bischof Thiemo (1399—1411)
auf; diese wurden aber zwei Jahre nach ihrer Bollendung durch Sturm
herabgestürzt und, nachdem den einen wiederhergestellten 1547 der Blitz
zerstört hatte, nicht wieder erneuert. Daher kommt es. daß von den