Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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willigung des Kaisers eingeholt werden, die noch im Dezember des 
Jahres erfolgte. Da der bei weitem größere Teil der hessischen Güter 
Allodialgut war, so mußten diese, um eine einheitliche Belehnung zu 
Wege zu bringen, mit den Lehnsgütern zugleich, wie der Ausdruck 
lautete, dem Kaiser zu Lehen aufgetragen werden. Die hessischen Lande 
erreichten dadurch eine politische Einheitlichkeit, die für spätere Zeiten 
nicht ohne Folgen blieb. 
Der Kaiser half aber noch anders. Auch ihm war der Sterner- 
bund zuwider. Alle solche Sonderbünde stellten die Einheit und den 
Frieden des Reiches in Frage; er selbst hatte im Anfange seiner 
Regierung mit den süddeutschen Städtebündnissen zu thun gehabt und 
nun am Ausgange zeigten sich wieder ganz ähnliche Bildungen ebenda. 
Wie hätte er da einem Rittervereine in Mitteldeutschland ruhig zu- 
sehen sollen? Die Verleihung der Landvogtei in der Wetterau im 
August 1373 hatte entschieden eine Spitze gegen die Sterner. Die 
Sterner und ihr Bundesgenosse Otto der Quade sahen sich nach weiterer 
Hilfe um; Adolf von Nassau, der angefochtene Erzbischof von Mainz, 
wurde ihnen durch sein eigenstes Interesse zugeführt; das Bündnis 
datiert vom 29. August 1374. Anderseits fanden die vereinigten Land- 
grafen eine Stütze an Herzog Albrecht von Braunschweig. Zu zeitiger 
Beginn der Feindseligkeiten brachte Otto in Nachteil. Schließlich erfolgte 
am 2. Juli 1375 der Frieden, in dem sich Otto zu Gunsten der Wettiner 
aller Ansprüche auf Hessen begab. 
Es blieb nun immer noch die Sache des Mainzer Erzstuhles 
zur Erledigung übrig, denn Adolf legte die Waffen ebensowenig. 
nieder wie der Sternerbund und sein Führer, der Graf von Ziegen- 
hain. Ja, er erhielt einen bedeutenden Machtzuwachs durch den Zu- 
tritt aller derjenigen thüringischen Großen, die den vorerwähnten Land- 
slrieden Kaiser Karls vom Jahre 1372 mit unterzeichnet hatten, und 
ingleichen der Stadt Erfurt. Diese immer auf neue Privilegien begierige 
und ihre alten eifersüchtig wahrende Stadt versagte, in der Hoffnung, 
im Trüben fischen zu können, dem Erzbischof Ludwig den Gehorsam 
unter Anerkennung Adolfs, der mit reichen Versprechungen lohnte. 
Des Kaisers Drohung, daß er in diesem Falle seinen Landfrieden mit 
ihnen aufheben würde, nutzte ebensowenig, wie der dann wirklich 
erfolgende Achtsbrief und das von dem Erzbischof Ludwig über die
	        
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