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rebellische Stadt verhängte Interdikt. Hatte sie doch an den ver-
bündeten Grafen einen reichlichen Rückhalt. Kein Zweifel: wie die
Dinge lagen, erschien die landgräfliche Macht ebenso gefährdet, wie
zur Zeit der sogenannten Landgrafenfehde. Darum ließen es auch
die Landgrafen nicht an umfassendsten Rüstungen fehlen, zu denen sie
sich das notwendige Geld durch zahlreiche Verpfändungen von Schlössern
und Städten verschafften; auch die vielgeplagten Juden erhielten von ihnen
im April 1375 ein neues Privileg, natürlich nicht ohne entsprechende
Gegenleistung; 20 000 Mark lötigen Silbers brachten die Landgrafen
zur Führung des Kampfes auf. Dafür verpfändete ihnen Ludwig
cinige rheinische Güter und Städte, die er freilich noch nicht besaß.
Als Bundesgenossen der Landgrafen werden auch einige von den
Familien genannt die sich im übrigen auf seiten der Feinde befanden,
so Heinrich von Schwarzburg im Gegensatz zu Johann, so die andern
Grafen von Hohnstein außer Heinrich, dazu der Bischof Friedrich von
Merseburg, Burggraf Friedrich von Nürnberg, Graf Heinrich von
Henneberg, Heinrich der Jüngere von Gera, Ulrich und Fritz von
Wangenheim u. a. Der wichtigste Bundesgenosse aber war der Kaiser,
dem Ludwig zu Nürnberg am 8. Dezember 1374 bedingungslos seine
Stimme für Wenzels Wahl versprochen hatte. Ende Mai oder Anfang
Juni 1375, nachdem Ludwig und sein Bruder Wilhelm sich nochmals
mit Karl zu Prag verständigt hatten, eröffneten die vereinigten Land-
grase: von Hessen und Thüringen, zu denen dann auch noch der
Kaiser stieß, den Krieg mit der Belagerung Erfurts. Die Erfurter
hatten Erzbischof Adolf herbeigerufen und ihre Macht war nach den
Begriffen der Zeit eine sehr ansehnliche, bedeutender noch das Be-
lagerungsheer, das mit den kaiserlichen Truppen auf über 40 000 Mann
geschätzt wurde. Furchtbare Verwüstungen erlebte die Umgegend von
Erfurt, bei denen sogar Kirchen und Klöster nicht geschont wurden;
wenigstens ließ sich dann Landgraf Wilhelm durch seinen Bruder, bei
dem er es allerdings bequem hatte, aber auch vom Bischof von Merse-
burg und sogar vom Papste wegen solcher Thaten absolvieren. Sechs
oder auch, nach anderen Berichten, acht Wochen dauerte die Belagerung,
ohne daß etwas dabei dem großen Aufwande an Geld und Macht
Emtprechendes herausgekommen wäre. Es scheint, als habe der Kaiser
in seiner oft beliebten Manier, nachdem er des Wettiners Stimme