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änderte. Nach dem im April 1378 erfolgten Tode des Papstes
Gregor XI hatte die italienisch-römische Partei Papst Urban VI.
gewählt, der sich durch die sofortige Anerkennung der Wahl Wenzels
dessen und des Reiches Anhang gesichert hatte; die französische Partei der
Kardinäle dagegen erhob im September 1378, also noch vor dem
Ableben Karls IV., der sich noch vor wenig Monaten, im Jannar 1378,
mit dem französischen Könige Karl V. freundschaftlichst begrüßt hatte,
in Clemens VII einen unbedingten Diener des französischen Königtums;
der nahm natürlich seinen Sitz, wie die anderen päpstlichen Knechte
der Valois, ebenfalls zu Avignon.
Nach Karls IV. Tode erschienen nun für die Hand Annas, der
Friedrich zugesagten Braut, zwei Bewerber auf dem Plan, König
Richard II. von England, der zum Anhang Urbans VI., wie Wenzel
auch, gehörte, und gleichzeitig Karl V. von Frankreich. Urbans Interesse
erheischte unbedingt zur Festigung seiner Partei die böhmisch-englische
Verbindung. Darum entsandte Urban VI. den Kardinal Pileus, der
schon vorhin erwähnt wurde, nach Böhmen, um für die Ehe Annas
mit Richard II. zu wirken, und sein Einfluß drang durch. Ohne auf
die früheren Verträge mit Wettin zu achten, schloß Wenzel mit Eng-
land ab. Aus diesem Grunde erklärt sich das gewisse Entgegenkommen
Wenzels in der Angelegenheit Ludwigs, wobei bemerkt werden darf,
daß er immer Fühlung mit Adolf von Mainz unterhalten hatte und
ihn auch Anfang Februar 1381 anerkannte.
Der Wechsel auf dem deutschen Throne hatte noch andere Wand-
lungen für Wettin zur Folge. Bislang hatten die drei Brüder an dem
Prinzip einer gemeinsamen Regierung festgehalten. Es sind keine
Anzeichen vorhanden, daß dieses schöne Verhältnis irgend welche
wesentliche Störung erlitten hätte, was um so anerkennenswerter
war, als das Verhältnis zu Ludwig sicher die Opferfähigkeit jedes
einzelnen nicht immer zu dessen Wohlbehagen in Anspruch genommen
hatte. Diese Einigkeit war, wie schon früher bemerkt worden ist,
wesentlich auch von außen her durch das Verhältnis zu Karl bedingt
worden, der ganz gern ein gewisses Wohlwollen gegen die benach-
barten Wettiner zur Schau trug, solange ihm diese Politik Nutzen
brachte, der aber sonst ganz geneigt war, sie nach den in Italien
und Frankreich erworbenen Grundsätzen jedem anderen Interesse der
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