Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

der Deutschen, am 8. November 911 von den versammelten Stämmen 
gewählt und dann von Erzbischof Hatto gekrönt und gesalbt. 
Konrad hatte den hochfliegenden Sinn des Vaters geerbt. Sicher 
wollte er nicht nur König scheinen, sondern es auch in Wahrheit sein. 
Wollte er aber dies Ziel erreichen, so führte der Weg nur über die 
niedergeworfene Herzogsgewalt hinweg; der Anfang wurde dann am 
besten gleich mit dem mächtigsten, mit dem sächsischen, gemacht, das um 
diese Zeit, 912, seinen bewährten Führer, Otto den Erlauchten, ver- 
loren t ##n Jahre vorher hatte Otto eine Erweiterung seiner 
Macht oder vielmehr der seines Hauses nach 
Thüringen zu vorbereitet, indem er seinen 
Sohn Heinrich mit der ebenso schönen als 
reichen Hatheburg verheiratete, einer der 
beiden Töchter Erwins, der einen großen 
Teil von Merseburg besaß. Das hob dann 
Heinrich, als er es als Erbe angetreten hatte, 
hoch empor und machte es durch seine Für- 
Eiegel König Kommats. sorge zu einem für die Verwaltung Sach- 
sens und Thüringens gleich bedeutenden 
Mittelpunkt. Von hier aus leitete Heinrich die Kämpfe gegen die 
Daleminzier, deren Führung ihm der Vater, nachdem er anfangs 
selbst mit daran teilgenommen hatte, schließlich ganz allein überließ, 
als Burchard 908 gefallen war. Diese Machterweiterung machte dem 
neuen König Sorge; er zauderte, den jungen König Heinrich auch 
mit all den thüringischen Gebieten zu belehnen, und daran entzündete 
sich der Streit, der für Konrad so verhängnisvoll werden sollte. Eine 
persönliche Anwesenheit im Sachsenlande — es war im Februar 913 
in Corey — überzeugte ihn allerdings von der festen Anhänglichkeit 
der Sachsen an ihren angestammten Herzog und daß er mit Gewalt 
nichts gegen den sächsischen Heerbann werde ausrichten können, was 
auch Hatto von Mainz zu seinem großen Bedauern bemerkte. Die- 
Volkssage, die sich überhaupt viel mit diesem energischen Manne be- 
schäftigt hat, schiebt dem Mainzer Kirchenfürsten den Plan einer 
schwarzen Unthat unter. Um dem Könige und dem gesamten Volke 
der Franken zu gefallen, habe es Hatto unternommen, den Herzog 
Heinrich aus dem Wege zu räumen. Die Geschichte ist charakteristisch 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.