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ihrer beiden Söhne Wenzeslav und Boleslav der Regierung be-
mächtigt, das Christentum ausgerottet und die Abhängigkeit vom Reiche
gebrochen. Heinrich drang über das Erzgebirge bis Prag vor, zwang
die allzu Selbständige zur Anerkennung seiner Oberhoheit und eröffnete
dem Deutschtum die Möglichkeit, auch nach Böhmen vorzudringen.
Aber die Slaven versuchten doch wieder, wenigstens teilweise, das
Joch der Deutschen abzuschütteln. 929 erhoben sich die Redarier,
überfielen die sächsische Stadt Walsleben, nahe der Elbe zwischen
Werben und Arneburg gelegen, mordeten die Einwohner und steckten
den Ort in Brand. Da sammelte sich sofort das sächsische Heer und
begann unter Führung der sächsischen Grafen Bernhard und Thiet-
mar die Stadt Lenzen zu belagern. Das zum Entsatz heranziehende
Slavenheer wurde am 4. September bei dieser Stadt in einer furcht-
baren Niederlage geschlagen. In wilder Flucht suchten die Slaven
die Stadt zu erreichen, aber Thietmar verlegte ihnen den Weg, und
was nicht durch das Schwert umkam, wurde in einen nahen See ge-
drängt und ging da elediglich zu Grunde. Die Nachricht von diesem
glänzenden Siege langte bei Heinrich an, als er eben die Vermählung
seines Sohnes Otto mit Edith, der Tochter des angelsächsischen Königs
Eduard, feierte. Es war dies ein Sohn zweiter Ehe mit Mathilde,
einer Tochter aus vornehmem sächsischen Geschlechte. Die erste Ehe
mit Hatheburg, aus der ein Sohn Thankmar entsprossen war, hatte die
Kirche nicht anerkannt. — Endlich zog 932 der König noch gegen den
Wendenstamm der Lusizer und zwang sie, ihren großen befestigten
Ort Liubusua, heute Lebusa, zwischen Dahme und Schlieben in der
Niederlausitz, zu räumen und seine Herrschaft anzuerkennen.
Daß die Unterwerfung der Slaven nicht wie früher eine vorüber-
gehende war, sondern daß diese ihren Meister gekommen wußten, das
zeigte sich 933, als der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen
war und diese bei ihren früheren Bundesgenossen, den Daleminziern,
um Hilfe wider Heinrich anklopften, der den gewohnten jährlichen
Tribut zu zahlen verweigert hatte. Als Antwort wurde ihnen nicht
von König Heinrich selbst, wie fälschlich berichtet wird, sondern von
den Daleminziern, die wohl von den sächsischen Rüstungen unterrichtet
waren, ein fetter alter Hund und überdies spöttische Redensarten.
König Heinrich aber versammelte seine Sachsen zu einem großen Land-