damit vor allem die enge Verbindung von Thüringen mit Sachsen,
fester gekittet durch den gemeinsamen Kampf gegen die Slaven und
Magyaren. Hier an der Ostgrenze war eine neue Mark geschaffen,
wenn sie auch noch des amtlichen Namens entbehrte, die deutscher
Kultur den Weg frei gemacht hatte bis zur Elbe und darüber hin-
aus. In der Sicherung der Ost= und Nordgrenze sah Heinrich seine
Hauptaufgabe, mehr erstrebte er mit kühler Selbstbescheidung nicht,
ebenso wie er im Reiche sich mit der freiwilligen Anerkennung seiner
obersten Herrschergewalt seitens der Fürsten begnügte und darüber
hinaus nichts von ihnen verlangte. So hat er auch nicht eher daran
gedacht, nach Rom zu ziehen und sich das kaiserliche Diadem zu holen,
als bis in Deutschland alle Verhältnisse zufriedenstellend geordnet
waren. Da aber wurde er aus einem reichen und thatenvollen Da-
sein durch den Tod abberufen.
Noch kurz vor seinem Tode hatte Heinrich für die Grenzgebiete
östlich der Saale Grenzgrafen eingesetzt, die damals noch den Titel
Legaten führten. Bei den Redariern an der unteren Elbe war es
Graf Bernhard, für die wendische Mark zwischen Elbe und Saale
wurde es Graf Siegfried, „der mächtigste Mann nach dem Könige“.
Er hatte seinen Sitz zu Merseburg, und andere Führer, wie ein Graf
Asik oder Esiko, der die Merseburger Raublegion befehligte, und offen-
bar auch der Kommandant der neugegründeten Burg Meißen, hatten
seinen Befehlen zu gehorchen. Auch Thankmar, des Königs Sohn
erster Ehe, übrigens mit Siegfried nahe verwandt, hatte wohl gegen
Böhmen zu unter ihm ein Kommando. Und hier spannen sich bald
ernstliche Wirren an. Herzog Boleslav hatte seinen Bruder Wences-
lav auf dem Gange zur Kirche niedergehauen, dem Reiche den Ge-
horsam aufgesagt und bereitete einen Angriff vor auf den Fürsten der
rechtsseitig der Elbe wohnenden Milzener, namens Dobromir. Dieser
bat um Hilfe, und nun erhielt Esiko den Auftrag, die merseburgische
Legion gegen die Böhmen zu führen; ein aus dem Hassegau und
Thüringen aufgebotenes Heer, letzteres unter der Führung eines durch
die Überlieferung nicht Genannten, sollte ebenfalls gegen die Böhmen
marschieren. Demgemäß teilte auch Boleslav sein Heer in zwei
Haufen. In nicht näher bezeichneter Gegend traf der eine Heerhaufe
der Böhmen auf die Thüringer, die ihre alte Tapferkeit vergessen zu