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sich unterwerfen, nur unter der Voraussetzung wolle er des zürnenden
Bruders Verzeihung erwirken, daß im gegebenen Augenblicke Eberhard
bereit stünde zur Teilnahme an dem von Heinrich geplanten Aufruhr wider
den königlichen Bruder. Es mutet uns wahrhaftig wunderbar an: der
umbärtige Jüngling von höchstens 18 Jahren, der soeben von den
eigenen und des Bruders Feinden Schmach erfahren hat, ist in seinem
jugendlichen Kopfe anschlägig genug geworden, um eine infame Intrigue
auszusinnen. Zur Erklärung und Entschuldigung ist allerdings zu
sagen, daß diesem nach dem Urteile des ganz wohlwollenden zeitgenös-
sischen Chronisten bei feuriger Beanlagung sehr herrschgierigen jungen
Prinzen auch noch die Mutter Vorschub leistete. Er wäre der im
Purpur geborene, während ja Otto das Licht der Welt erblickt hatte,
als der Vater wohl noch nicht daran dachte, die deutsche Königskrone
zu tragen; er sei also der würdigere für solch ein hohes Amt. In
den Geheimbund Eberhards und Heinrichs trat mit großem Vergnügen
der Herzog Giselbert von Lothringen, der, wie immer die Lothringer
dieser und der Folgezeit, aus den inneren Zwistigkeiten des ost= und
westfränkischen Reiches für die eigene, bei der geographischen Lage doch
im Grunde genommen ganz unmögliche politische Selbständigkeit Kapital
zu schlagen bemüht war. Offenbar hatte auch Heinrich in Thüringen einen
Anhang, der ihm für sein Unternehmen zu Gebote stand, denn er versam-
melte in Saalfeld seine Parteigenossen, an einem Punkte, wo er mit Eber-
hard leicht Fühlung nehmen konnte. Man gab ihm den Rat, sich nach
Lothringen zu Giselbert zu begeben und von der Westgrenze des Reiches
aus die Erhebung auch im Osten anzufachen. Wer erkenmt nicht in
diesem Rate die politisch gereifteren Vertreter des thüringischen Adels,
die wohl auf der einen Seite sich größere Selbständigkeit wünschten,
anderseits aber viel zu großen Respekt vor des Königs Macht hatten,
um eher loszuschlagen, als von anderer Seite her sicherer Erfolg ver-
bürgt war. Dieser Erfolg sollte ausbleiben. Denn Otto, der sich
nun sofort gegen den Lothringer wandte, besiegte dessen Heer bei
Birthen am unteren Rhein, in der Gegend des aus dem Nibelungen-
liede bekannten Tanten. Der Sieg erschien angesichts der feindlichen
Übermacht den Zeitgenossen wie ein Wunder. In der Schlacht von
Birthen zeichneten sich zwei thüringische Edle, Dedi und Wilhelm,
durch ihr treues Festhalten an der Sache des Königs aus, und Dedi