Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg.
Nach einem Kupferstich in dem Werke: „Bildnisse von Kaisern, Königen, Großherzogen,
Fürsten u. s. w. in ihren auf Schloß Ambras aufbewahrten Waffen und Rüstungen.“
Innsbruck 1602.
folgefrage in den Vordergrund, für die am nächsten Herzog Wilhelm
in Belracht kam, als Gemahl der Schwester des Verstorbenen. Es
bildete sich auch eine Partei für ihn aus denen, die Podiebrad ent-
weder aus religiösen oder persönlichen Rücksichten seine Stellung miß-
gönnten. Aber die Kandidatur Wilhelms traf namentlich wegen seines
traurigen Verhältnisses zu seiner Gattin auf Widerstand, und da auch
noch andere Prätendenten auftraten und die Podiebrad nicht günstig
Gesinnten sich dementsprechend zersplitterten, so trug am 2. März 1458
Georg Podiebrad den Sieg über jene davon, ward zum König gewählt
und am 7. Mai feierlich gekrönt. Wilhelm reichte nun zwar beim
Papste eine Klage gegen den utraquistischen Ketzer ein, ließ sie jedoch
dann in Erkenntnis ihrer Aussichtslosigkeit wieder fallen. Dagegen
trat Georg Podiebrad mit um so größerem Nachdruck mit seinen
meißnischen Ansprüchen auf den Plan. Die unantastbare Stellung
Georgs in Böhmen und die Gefahr, einen neuen Hussitenkrieg herauf-
zubeschwören, machten die Wettiner nachgiebig. Am 15. April 1459