kam zu Eger zwischen den sächsischen Fürsten und Georg Podiebrad
der nach dieser Stadt benannte Vergleich zu stande. Er bestimmte,
daß Riesenburg, Dux, Brüx und die Landeskrone bei Görlitz an Böhmen
zurückfallen, die sonst von Böhmen angesprochenen Besitzungen zwar
von Böhmen zu Lehen genommen werden, damit aber keine Einbuße
an Landeshoheit herbeigeführt werden sollte. Als Inhaber dieser
Lehen sollte nach der Bestimmung des Kaisers Friedrich III. Albrecht
gelten, Friedrichs II. von Sachsen ältester Sohn, der damals im sech-
zehnten Jahre stand.
Es lag nahe, diese politische Vereinbarung durch ein Familien-
bündnis mit Georg Podiebrad zu festigen; freilich war Albrecht schon
verlobt. Markgraf Achilles Albrecht von Brandenburg hatte nämlich
aus seiner ersten Ehe mit Margaretha von Baden eine Tochter mit
Namen Ursula. Nach dem Tode dieser ersten Gemahlin (1457) ver-
mählte er sich mit Anna, der Tochter Friedrichs II. von Sachsen, und
es ward bei dieser Gelegenheit eine weitere Familienverbindung aus-
gemacht zwischen Friedrichs damals erst 14 Jahre zählendem Sohne
und der eben erwähnten Ursula. Es mag dabei nochmals darauf
hingewiesen werden, daß auch der Bruder Albrechts Achilles, Kurfürst
Friedrich II., mit einer Wettinerin verheiratet war, mit der Schwester des
sächsischen Kurfürsten Friedrichs II., des Sanftmütigen. Die Branden-
burger nun willigten, da sie Interesse an der Verbindung des sächsischen
und böhmischen Hauses hatten, in die Aufhebung des Verlöbnisses
zwischen Albrecht und Ursula, und so konnte jener am 25. April 1459
mit Sidonie, oder böhmisch Zedena, der Tochter Georg Podiebrads,
verlobt werden. Damit ward auch jener vorerwähnte Vertrag zu Eger
verbunden, durch den Dux, Brüx, die Niesenburg und die Landeskrone
an Böhmen zurückfielen, und ward ferner der Grund zu einem dauernd
guten Verhältnis zwischen Meißen und Böhmen gelegt. Wie es denn
in der Verlöbnisurkunde heißt, daß die Fürsten ihre Herzen gegen
einander erweicht hätten und die Klarheit ihres Gemütes in guter
Meinung leuchten lassen, und so wie die Herzen der Menschen durch
nichts so erweicht würden, als durch gute Freundschaft, so sei auch
nichts Freundlicheres als liebe Kinder. Auch wurde die alte Erb-
einigung zwischen Sachsen und Böhmen erneuert und ein gegenseitiges
Schutzbündnis hergestellt, endlich aber der Sohn Georg Podiebrads,