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Schloß Grimma.
Freskogemälde von Friedrich Preller jr. in der Albrechtsburg zu Meißen.
denn daß sie als Edelleute darauf säßen. Darüber kam es zunächst
zu einem gereizten Briefwechsel mit Kurfürst Ernst, wobei sich Heinrich
zwar über seine Vasallen beschwerte, aber den Vorwurf hinnehmen
mußte, daß auch diese mit Recht zu klagen hätten, und daß sich der
Burggraf in ungebührlicher Weise gegen sie an eine durchaus nicht
maßgebende Entscheidungsstelle gewandt habe. Heinrich hatte nämlich
das Urteil des Papstes Paul II. angerufen und dieser, erfreut, sich in
eine weltliche Angelegenheit mischen zu können, die auch eine bisher
noch unbeteiligte, dem päpstlichen Stuhle verhaßte Persönlichkeit be-
treffen konnte, nämlich den Böhmenkönig Georg Podiebrad, hatte den
Bischof von Lavant mit der Schlichtung des Streites beauftragt; da
sich aber begreiflicherweise die Mannen Heinrichs dem aufgedrungenen
Schiedsspruche nicht unterwerfen wollten, so belegte sie der Papst mit
dem Bann. Nun wandten sich diese an den zuständigen Richter,