handlungen zwischen dem ritterlichen Herzog und seinem mißtrauischen
Schwiegersohn nahmen des ersteren Geduld sehr in Anspruch; auch
sind sie charakteristisch für den Verkehr zwischen Fürsten in jener Zeit:
hier sei nur das Ergebnis erwähnt, daß, nachdem im April 1487 der
Herzog in Tirol erschienen war, Sigmund nach langem Drängen
die Namen der verleumderrischen Zwischenträger nannte, die dann vom
Kaiser im Januar 1488 in die Acht gethan wurden.
Noch ehe diese Angelegenheit in der angegebenen Weise durch
den Kaiser geregelt war, hatte Albert einen viel wichtigeren Auftrag
übernommen. Im selben Jahre 1487 war zu Nürnberg auf die Hilfe-
rufe Friedrichs III. ein Reichstag zusammengetreten und hatte nun
endlich beschlossen, dem Reichsoberhaupte Unterstützung zu gewähren.
Dessen Lage war freilich schlimm genug. Wir wissen, wie schon früher
der Kaiser vergeblich mit ähnlichen Anliegen gekommen war; seitdem
hatte König Matthias, der außer dem Türken ihm immer im Nacken
saß, mit dem letzteren 1483 einen Waffenstillstand abgeschlossen und
hatte nunmehr seit 1484 den Kampf gegen das Haus Habsburg um
so energischer aufgenommen und die österreichischen Erblande mit seinen
Truppen überschwemmt. Von Friedrich im Stiche gelassen, schlossen
die Stände von Kärnten mit Matthias Frieden und selbst Wien
huldigte ihm am 1. Juni 1485; dort nahm Matthias seinen Wohn-
sit. Fast ganz Ssterreich, Kärnten und Steiermark hatte er bis 1487
in seine Gewalt gebracht und Friedrich irrte als länderloser Flüchtling
bilfesuchend umher. Weniger seinetwegen, als um seines seit 1486 zur
Nachfolge erkorenen Sohnes willen und um das sonst dem Reiche
verlorene Osterreich u. s. w. dem Ungarn wieder abzugewinnen, beschloß
der Reichstag zu Nürnberg den Reichskrieg gegen Matthias und be-
stellte auf Betreiben des Kaisers Herzog Albrecht zum Reichsfeldherrn.
Der Kaiser war nicht karg gegen ihn mit Versprechungen: 10 000
Gulden sollte er jährliches Gehalt für die Dauer des Krieges
beziehen, wofür ihm die Einkünfte gewisser Bergwerke verschrieben
wurden, auch wurde ihm Schloß und Stadt Ips in Österreich nid
der Ens für die Zeit seiner Feldhauptmannschaft und zur Deckung
künstiger Verläge eingeräumt. Gewitzigt durch die Tage von Neuß
verlangte und erhielt Albrecht auch noch die feierliche Zusicherung seines
kaiserlichen Kriegsherrn, daß dieser nicht etwa hinter seinem Rücken