Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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in seinem Gebiete zu beseitigen suchte. So kaufte Wilhelm von den 
reichen Herren von Colditz, die zu dem böhmischen Lehnsverband 
gehörten, 1394 die Stadt Eilenburg, 1395 die dazu gehörigen benach- 
barten Güter und 1396 die Hälfte von Düben. Vorübergehend nur 
war, wie erzählt wurde, Leisnig in die Hände der Wettiner gefallen. 
Für 10 000 Schock böhmische Groschen erkauften Wilhelm und seine 
Gemahlin im Herbst 1398 Leisnig sowohl als Geithain von den 
böhmischen Herren von Riesenburg. Die Burg Leisnig überließ er 
dann wiederverkäuflich an seine getreuen Vasallen Albrecht und Veit, 
Herren zu Penig, für 1500 Schock. Boso von Riesenburg hatte 
sich aber schon vorher zu einem anderen, politisch wichtigeren Handel 
geneigt erwiesen. Im Anfang Februar erkaufte Wilhelm von ihm 
für den ungeheuren Preis von 40 000 Mark lötigen Silbers das 
Kloster Ossegg bei Teplitz, die oberhalb davon am Abhange nach Böhmen 
gelegene, strategisch sehr wichtige Riesenburg und die Stadt Doxau. 
Hierzu aber versagte Wenzel seine Genehmigung; er empfand mit 
Recht das Übergreifen des Meißners auf die südliche Seite des Erz- 
gebirges als eine Gefahr. Auch beeilte er sich gar nicht, die als 
Aussteuer seiner Nichte Elisabeth verpfändeten lausitzer vier Städte 
Wilhelm zu übergeben, ja dieser erfuhr, daß der allezeit unzuverlässige 
Wenzel im März 1398 bei seinem Aufenthalte in Frankreich, von dem 
oben die Rede war, Elisabeth einem französischen Prinzen als Gemahlin 
angeboten hatte. Somit trennte sich Wilhelm von Wenzel. Im Mai 
1399 war er zu Forchheim in Franken, wo sich mit dem Erzbischof 
Johann die ganze wittelsbacher Partei versammelt hatte. Diese und 
Burggraf Friedrich von Nürnberg vermittelten zunächst einen Frieden 
zwischen Wilhelm und der Stadt Erfurt, die durchaus klein beizugeben 
genötigt wurde, sich für das nächste Jahr zur Stellung eines Heer- 
haufens, wenn auch nur auf vierzehn Tage und zur Verwendung von 
innerhalb zwanzig Meilen im Umkreise verpflichtete, und ihre Ab- 
geordneten auf der Frankfurter Reichsversammlung vom folgenden 
Jahre im Gefolge des Markgrafen erscheinen lassen mußte. Die 
Hauptsache aber dieser Zusammenkunft in Forchheim war eine vor- 
läufige Verständigung über die Frage des Reichsregiments in Form 
eines Bündnisses auf fünf Jahre, das die versammelten Fürsten, Erz- 
bischof Johann von Mainz, Bischof Albrecht von Bamberg, die Her-
	        
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