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ein Sack Erde aus dem gelobten Lande, die fliegenden Fische, die
Albrecht von seiner Reise nach Palästina mitgebracht hatte, der Nock
eines Sarazenen. — Das Hausgerät auch eines fürstlichen Hauses
war damals noch recht einfach. In den Rechnungen werden Betten,
Tische und Bänke erwähnt, auch wurden „zwei Paar hohe Trippen
und zwei Pockigen“ 1470 für Albrechts Gemahlin von Hans von
Mergenthal gekauft; man hat darunter wohl eine Art von Sesseln
zu verstehen. Zur Aufbewahrung von Kleidungsstücken und anderen
Sachen dienten Kisten, Truhen, auf denen man nach Auflegung von
Kissen wohl auch saß.
Für außerordentliche Gelegenheiten wurden außerordentliche An-
schaffungen gemacht, da dann die vorhandenen Bestände nicht aus-
reichten. Wir erinnern dabei nochmals an die Hochzeit Georgs mit
der Tochter des Königs Kasimir IV. von Polen, Barbara, die im
November 1496 zu Leipzig begangen wurde. Der 1358 Gulden für
den Ausbau und die Ausschmückung der Pleißenburg ist schon gedacht
worden. Für die Ausrichtung der Hochzeit selbst erhielt Heinrich
Pogk 2425 Gulden, doch sollten damit größere Ausgaben noch
nicht mit gedeckt sein. 650 Gulden kosteten die Schlachtochsen, die
man bis zum Gebrauchsfalle auf einer dem Lindenauer Pfarrer
gehörigen Wiese weiden ließ; dafür bekam der Pfarrer 1 Gulden
9 Groschen Entschädigung. Auch für das nötige Getränk war Sorge
getragen. Der Kaufmann Kuntze Preußer zu Leipzig schaffte für
118 Gulden 14 Legel Rheinfall, d. i. Rivoglio, ein aus Istrien und
der Nachbarschaft von Triest stammender Wein, und 1 Legel Malvasier
heran, der seinen Namen von Napoli di Malvasia in Morea hatte.
Außerdem aber kaufte man für 367 Gulden Rheinwein und Bier aus
Leipzig, Eimbeck, Freiberg und Torgau. 320 Faß Leipziger Bier
kosteten 320 Gulden 14 Groschen, während das Eimbecker für 30 Jaß
168 Gulden kostete, also 5½ mal so teuer war wie das einheimische.
Hierbei erfahren wir auch, daß 45½ Schock Biergläser und 10½ Schock
Weingläser zusammen für 102 Gulden 9 Groschen angekauft wurden.
Aber außer dem aufgeführten Wein ward noch welcher für die Küche
beforgt zusamt einer Menge von Gewürzen; zentnerweise wurden dahin
Kapern, Safran, Zimt und Ingwer gebracht; das Pfund Zimt hatte
damals den hohen Preis von 3 Gulden; zwanzig Pfund Muskat