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pelz als Zeichen seiner aufrichtigen Wertschätzung. — Viel gab man
auf besonders feine Wämser, die in der Form zwar vielfach, je nach
der Mode, schwankten, aber bei vornehmen Leuten doch regelmäßig
aus Seide und Samt gemacht waren. Der tiefere Ausschnitt ließ
den Brustlatz sichtbar, der in der Regel schön und reich gestickt war
und unter Umständen recht teuer sein konnte, wie z. B. Albrecht dem
· Seidensticker Meister
Heinz zu Dresden 1472
für einen solchen vier
rheinische Gulden, etwa
30 Mark Gold, bezahlte.
Als Kopfbedeckung diente,
wenn man keine Rüstung
anhatte, der Hut oder das
federgeschmückte Barett
oder auch die von rechts
und links und hinten
aufgeklappte Pelzmütze,
von der die sogenannten
Klappmützenthaler ihren
Namen haben. Hüte,
wahrscheinlich auch von
feinem Pelz gemacht,
müssen für etwas sehr
Vornehme deutsche Tracht. Kostbares und als will-
Schellen= und Zatteltracht. 15. Jahrhundert.
So Nach n. zu w kues e hn
bischof Konrad von Mainz
nach seiner Wahl 1419 Erfurt besuchte, schickte ihm der Nat der
Stadt bis nach Heiligenstadt Gesandte entgegen, die ihm dort ein
Faß Landwein und einen Legel welschen Wein und ein halb Faß
Störfleisch überreichten, dann aber zu Ilversgehofen in der Kirche
ihm wieder aufwarteten mit einem Pallium und „zweh rauchen
Hüthen“, die kosteten 33 Schock und 24 Groschen, etwa 100 Mark
in Gold; das wiederholte sich 1440, als an seiner Statt Erzeischof
Dietrich kam, nur daß die Hüte mittlerweile teurer geworden waren;