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Gulden, ihr Wert schwankt nach heutiger Berechnung zwischen 83¾ und
9½ Mark. Sie zeigen auf der Hauptseite Johannes den Täufer, der
mit seiner rechten Hand, die auf der Brust ruht, auf das Gotteslamm
hindeutet, das er auf einem Buche ruhend in der Linken hält, darunter
ist das herzoglich sächsische Wappen, nach Umständen auch der Kur-
schild, angebracht; die Rückseite zeigt den Reichsapfel in gotischer Ein-
fassung und Umschrift oder im Vierpaß. Sehr schwankend im Gewicht
waren auch die Gulden, die Herzog Albrecht für Friesland ausprägen
ließ; sie zeigen auf dem Avers einen auf einem sogenannten Lilienkreuz
ruhenden Schild, der in der Mitte mit dem herzoglich sächsischen Wappen
geziert, sonst aber geviertet ist, und zwar im ersten Felde den thüringer
Löwen, im zweiten den Pfalzadler, im dritten die landsberger Pfähle,
im vierten aber den meißnischen Löwen darstellt. Auf der Rückseite
befand sich ein von zwei Löwen gehaltener Schild mit einem zwei-
köpfigen Adler, dem ihm zu Freiburg verliehenen Wappen, umgeben
von der Umschrift: Dei Gracia Reges Regnant (aus Gottes Gnade
herrschen die Könige, Spr. Sal. 8, 15), während die Hauptseite die
Umschrift zeigte: Albert- Dux- Saxon Gub'- Fris--#— Die mehr-
fach im vorstehenden besprochenen Gulden waren, woher sie ja ihren
Namen hatten, aus Gold hergestellt; ihre Wertvergleichung mit der
Mark Silbers führte zur Ausprägung einer Münze, die in Silber
denselben Wert haben sollte, wie der von nun an zum Unterschiede
als Goldgulden bezeichnete rheinische Gulden; diese wohl seit 1498
ausgeprägten Guldengroschen hatten ihr Vorbild an gleichen Prä-
gungen, die 1479 Kaiser Maximilian und 1484 Erzherzog Sigmund
von Tyrol hatte ausgehen lassen. Sie wurden zu 8 Stück 15 lötig
ausgeprägt, zu zwei halben Guldengroschen, 7 Schreckenbergern oder
21 Zinsgroschen (zu je 12 Pfennigen) oder zu 42 halben Schwert-
groschen; die ältesten Stücke ohne Jahreszahl haben auf der Haupt-
seite in der Mitte des wie oben gevierteten Schildes den Kurschild
unter einem Helm mit den Helmkleinodien der Erzmarschallwürde und
des Herzogtums Sachsen zwischen zwei kleineren Wappenschildern; auf
der Kehrseite ist wie bei den Goldgulden der heilige Johannes mit
dem auf dem Buche ruhenden Gotteslamm in der Linken zwischen zwei
kleineren Wappenschildern dargestellt. Der ursprüngliche Wert würde,
wenn wir das oben mitgeteilte Verhältnis von 1444 annehmen, eben