Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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Gulden, ihr Wert schwankt nach heutiger Berechnung zwischen 83¾ und 
9½ Mark. Sie zeigen auf der Hauptseite Johannes den Täufer, der 
mit seiner rechten Hand, die auf der Brust ruht, auf das Gotteslamm 
hindeutet, das er auf einem Buche ruhend in der Linken hält, darunter 
ist das herzoglich sächsische Wappen, nach Umständen auch der Kur- 
schild, angebracht; die Rückseite zeigt den Reichsapfel in gotischer Ein- 
fassung und Umschrift oder im Vierpaß. Sehr schwankend im Gewicht 
waren auch die Gulden, die Herzog Albrecht für Friesland ausprägen 
ließ; sie zeigen auf dem Avers einen auf einem sogenannten Lilienkreuz 
ruhenden Schild, der in der Mitte mit dem herzoglich sächsischen Wappen 
geziert, sonst aber geviertet ist, und zwar im ersten Felde den thüringer 
Löwen, im zweiten den Pfalzadler, im dritten die landsberger Pfähle, 
im vierten aber den meißnischen Löwen darstellt. Auf der Rückseite 
befand sich ein von zwei Löwen gehaltener Schild mit einem zwei- 
köpfigen Adler, dem ihm zu Freiburg verliehenen Wappen, umgeben 
von der Umschrift: Dei Gracia Reges Regnant (aus Gottes Gnade 
herrschen die Könige, Spr. Sal. 8, 15), während die Hauptseite die 
Umschrift zeigte: Albert- Dux- Saxon Gub'- Fris--#— Die mehr- 
fach im vorstehenden besprochenen Gulden waren, woher sie ja ihren 
Namen hatten, aus Gold hergestellt; ihre Wertvergleichung mit der 
Mark Silbers führte zur Ausprägung einer Münze, die in Silber 
denselben Wert haben sollte, wie der von nun an zum Unterschiede 
als Goldgulden bezeichnete rheinische Gulden; diese wohl seit 1498 
ausgeprägten Guldengroschen hatten ihr Vorbild an gleichen Prä- 
gungen, die 1479 Kaiser Maximilian und 1484 Erzherzog Sigmund 
von Tyrol hatte ausgehen lassen. Sie wurden zu 8 Stück 15 lötig 
ausgeprägt, zu zwei halben Guldengroschen, 7 Schreckenbergern oder 
21 Zinsgroschen (zu je 12 Pfennigen) oder zu 42 halben Schwert- 
groschen; die ältesten Stücke ohne Jahreszahl haben auf der Haupt- 
seite in der Mitte des wie oben gevierteten Schildes den Kurschild 
unter einem Helm mit den Helmkleinodien der Erzmarschallwürde und 
des Herzogtums Sachsen zwischen zwei kleineren Wappenschildern; auf 
der Kehrseite ist wie bei den Goldgulden der heilige Johannes mit 
dem auf dem Buche ruhenden Gotteslamm in der Linken zwischen zwei 
kleineren Wappenschildern dargestellt. Der ursprüngliche Wert würde, 
wenn wir das oben mitgeteilte Verhältnis von 1444 annehmen, eben
	        
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