Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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Die Städte. 
Ebenso sehr, wie in der zweiten Hälfte des Mittelalters die kriege- 
rischen Elemente des Reiches an politischem Einfluß verloren, stieg die 
wirtschaftliche und politische Bedeutung der Städte. Kein Wunder, wenn 
sie nach allen Seiten hin eine mächtige Anziehungskraft ausübten. 
Während auf dem Lande noch allenthalben, trotz immer erneuter Land- 
  
  
Deutsches Städtebild um 1500. 
Nach einem Kupferstich von Albrecht Dürer. 
friedensordnungen, die Fehde und das Faustrecht tobten, war von allem 
Anfang der Bürger dazu angehalten gewesen, sein Recht sich nicht 
selbst zu suchen, sondern von den zuständigen Behörden zu empfangen. 
Während draußen nur die rohe körperliche Kraft galt, konnte sich in 
den Städten jede Begabung und Geschicklichkeit entwickeln und zu An- 
sehen bringen. Der schon früher erwähnte Rechtsgrundsatz, daß freie 
Luft frei mache, sicherte den städtischen Gemeinden immer neuen Zu- 
fluß vom Lande. Je nach der Stellung des Kaisers zum Reichsadel 
wechselten des ersteren Bestimmungen über die Pfahlbürger; Kaiser 
Ludwig der Bayer gestattete den Erfurtern 1341 ausdrücklich die
	        
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