Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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fahrten teilnehmen. Aber ebenso gewiß läßt sich eine viel wichtigere 
Ursache für das Einschreiten der weltlichen Gewalt vermuten. Die 
Städte, die ihnen sonst mit allen Glocken entgegengeläutet hatten, 
schlossen jetzt vor ihnen ihre Thore und gingen teilweise mit strengen 
Strafmitteln gegen sie vor, und Kaiser Karl IV. wandte sich mit der 
Klage an den Papst, daß, wenn er nicht etwas dagegen thäte, die 
  
Geißelbrüder. 
Kolorierte Federzeichnung der Constanzer Chronik. (Nach Schult.) 
Geißler die ganze Welt auf den Kopf stellen würden. Anderweitig 
heißt es: sie hätten das Volk an sich gebracht. Und darin haben 
wir deutliche Anzeichen, trotz des wahrscheinlich absichtlichen Schweigens 
der städtischen Chronisten, daß es sich hier um eine weitverzweigte 
und, wie die päpstliche Bulle verrät, unter einheitlicher, vornehmerer 
Leitung stehende Bewegung handelte. Über das Nähere schweigen 
freilich die uns bis jetzt erschlossenen Quellen, aber bei der Einmütig= 
keit des Vorgehens von Kirche und weltlichen Gewalten werden wohl
	        
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