Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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ein, im März 1519 mit ihm zu Frankfurt zusammenzukommen. Aber 
es war dem Kaiser nicht bestimmt, dem sächsischen Kurfürsten die Hand 
zum Frieden zu bieten. Auf der Rückreise aus dem Reiche in seine 
Erblande erkrankte er auf seinem Schlosse Wels an der Traun und 
starb daselbst am 12. Januar 1519. 
Schon aber hatte jene gewaltige Bewegung die Geister ergriffen, 
die auf die Schicksale Europas und Deutschlands, vor allem aber 
  
  
Katheder der theologischen Fakultät der Universität Wittenberg. 
(Aufbewahrt im Lutherhaus daselbst.) 
auch auf die Geschicke Sachsens, so mächtig eingewirkt hat, entfesselt 
von dem wittenberger Mönch und Professor Martin Luther. Von 
den Mißständen in der Kirche ist ausführlich die Rede gewesen, 
namentlich von der unersättlichen Habgier der römischen Kurie und 
von der von ihr mit Virtuosität und unter allen möglichen Vorwänden 
getriebenen Ablaßkrämerei. So hatte das Ende März 1517 geschlossene 
Laterankonzil dem Papste Leo X. nicht nur einen Zehnten von allen 
Kirchengütern bewilligen müssen, der angeblich zu einem Türkenkriege 
verwandt werden sollte, sondern es sollten auch Ablaßkommissionen 
Deutschland durchziehen, deren Erträgnisse zu dem Bau der St. Peters- 
kirche zu Rom bestimmt waren. Eine dieser Kommissionen war von 
dem Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg übernommen 
worden für seine beiden ausgedehnten Diöcesen; man ahnte damals
	        
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