Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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durch das Reichskammergericht in seiner Thätigkeit stören ließ. Man 
sah auch hier wieder im Hintergrund das feindselige Wirken des Kaisers. 
Dagegen fehlte es nicht an Thatsachen, die die wachsende Macht 
des Protestantismus bekundeten. Im Jahre 1533 hatte sich der schwä- 
bische Bund aufgelöst, der schon lange an dem Gegensatz seiner fürstlichen 
und städtischen Teilnehmer krankte. An ihm hatte das Haus Habsburg 
im südwestlichen Deutschland eine sehr feste Stütze gehabt, und der 
Bund war es gewesen, der im März 1519 den „tollen Utz“, den Herzog 
Ulrich, vertrieben und das Land in die Hände des Keisers hatte ge- 
langen lassen. Der hatte dann mit den 
württembergischen Landen seinen Bruder 
Ferdinand belehnt. Aber Herzog Ulrich 
hatte einen Sohn, Christoph mit Namen, 
welcher bei der Vertreibung des Vaters 
als fünfjähriger Knabe den Habs- 
burgern ausgeliefert worden und von 
diesen in leichtem Gewahrsam gehalten 
worden war. Es gelang 1532 dem 
unterdes zum Jüngling Herangereiften, 
zu entkommen; bei den bayrischen Her- 
zögen suchte er seine Zuflucht, und 
indem sich nun diese mit Philipp von rut 
Hessen die Hand reichten auf Grund Herzog von Württenberg. 
der Abmachungen von Kloster Scheyern, 
war für diesen die ersehnte Stunde gekommen, seinen Schützling 
Ulrich in sein Heimatland zurückzuführen. Dies Unternehmen schien 
dem Kurfürsten und seinen Theologen allzu bedenklich; aber dem 
Mutigen lachte das Glück. Durch ein einziges Treffen bei Laufen 
am Neckar am 12. und 13. Mai 1534 wurde vom Landgrafen, der 
in seinem Unternehmen vom König von Frankreich und von Johann 
Zapolya unterstützt wurde, die österreichische Herrschaft über den Haufen 
geworfen. Der Kaiser und sein Bruder mußten die Sache geschehen 
sein lassen, da sie gegen diesen lüberfall nicht gerüstet waren. Durch 
den Erzbischof von Mainz und Georg von Sachsen gingen sie Johann 
Friedrich um Vermittelung an, und nachdem man mit diesem zu Anna- 
berg unterhandelt hatte, erfolgte der endgiltige Schied am 29. Juni 1534, 
 
	        
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