Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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Das Helzogtum und Kurfürstentum Sachsen 
bis zur Verbindung mit den meißnischen 
Landen. 
Bevor von der für das wettinische Haus so wichtigen Erwerbung 
der Kurwürde die Rede ist, muß noch in kurzem der Geschichte des 
Herzogtums Sachsen gedacht werden, das dann dem Gesamtstaate den 
Namen gab. — Der germanische Stamm der Sachsen hatte nach dem 
Abschluß der Völkerwanderung seine Sitze am Unterlaufe der Elbe an 
deren beiden Ufern und stieß mit seinem Gebiete im Osten an die Slaven, 
im Westen an die Friesen, im Süden an die Thüringer. Der letzt- 
genannten Reich zerstörten sie in Gemeinschaft mit den Franken durch 
die Schlacht von Burgscheidungen 531, deren an ihrem Orte Erwähnung 
gethan wurde. Franken und Sachsen traten dann wieder auseinander, 
un sich unter der Herrschaft des großen Karl in langandauernden Käm- 
pfen zu messen, die erst 804 mit der Unterwerfung der Sachsen endeten. 
Die Schwäche der späteren Karolinger begünstigte das Emporkommen 
eines selbständigen Herzogsgeschlechtes der Ludolfinger, aus dem 
die machtvollen Träger der deutschen Krone Heinrich I. und Otto der 
Große hervorgingen. Dieser letztere verlieh die Würde eines sächsischen 
Herzogs, wenn schon mit beschränkter Machtfülle, an Hermann Bil- 
lung, und bei dessen Geschlecht verblieb das Herzogtum, bis 1106 die 
Billunge mit Herzog Magnus ausstarben. Kaiser Heinrich V. gab 
Sachsen nun an Lothar von Supplinburg, den späteren Kaiser, 
der nach Erlangung der Königswürde das Land an seinen Schwieger- 
sohn Heinrich den Stolzen aus dem welfischen Hause abtrat. Da 
dessen Vater Heinrich der Schwarze schon Anspruch auf Sachsen zu 
besitzen gemeint hatte, infolge seiner Verheiratung mit Wulifhilde, der 
älteren Tochter des Herzogs Magnus, so wurde auf diese Weise zu- 
gleich eine Ursache zu Zwistigkeiten beseitigt und Lothars Stellung
	        
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