Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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Heinrich V.; infolge der zweiten Heirat seiner Mutter mit dem Pfalz- 
grafen vom Rhein gelangte er dann auch zu der Pfalzgrafschast. 
Der zweite Sohn Albrechts von Ballenstedt vermählte sich mit Eilika, 
der jüngeren Tochter des Herzogs Magnus von Sachsen, dessen 
ältere Tochter Wulfhilde, wie gesagt, mit Heinrich dem Schwarzen 
verheiratet war. Dadurch kam nach dem Tode des Herzogs Magnus 
der andere Teil des billungschen Erbes an Eilika und damit an die 
Askanier, die übrigens, wie die Welfen, auch damals schon Ansprüche 
auf die sächsische Herzogswürde erhoben. Der Sohn Ottos and 
Eilikas war der vorgenannte Albrecht der Bär, dem die Unterstützung 
des Sachsenherzogs Lothar es ermöglichte, nach dem Ableben Heinrichs 
des Jüngeren von Eilenburg 1123 (S. 156) einen Teil der Ostmark 
an sich zu bringen; die Lausitz fiel an Wiprecht von Grritzsch und 
nach dessen Tode kurze Zeit, bis 1131, an Albrecht den Bären, der 
sie dann an Heinrich von Groitzsch abtrat; aus dessen Händen kam 
sie in den Besitz Konrads von Wettin. Für den Verlust der Lausitz 
erhielt Albrecht Entschädigung durch jene Erwerbung der Nordmark 
oder der Markgrafschaft Nordsachsen aus den Händen des Kaisers 
Lothar im Jahre 1134. Noch aber war manches Gebiet des havel- 
bergischen und brandenburgischen Bistumsprengels slavisch und gehorchte 
dem Fürsten Pribislaw, der allerdings das Christentum angenommen 
hatte und als Christ den Namen Heinrich führte. Er befreundete sich 
so mit seinem neuen Nachbar, daß er, der kinderlos war, ihn zum Erben 
seines Gebietes einsetzte; schon seit 1136 nannte sich deshalb Albrecht 
Markgraf von Brandenburg, so daß es scheint, als habe er die Burg 
dieses Platzes schon seit dieser Zeit inne gehabt. Pribislaw ging da- 
gegen erst 1150 mit Tode ab und es geschah, wie er letztwillig ver- 
fügt hatte. Doch hatte Albrecht noch manche Kämpfe um das neu- 
erworbene Gebiet mit dem König von Polen. Unterdessen war seine 
Macht auch nach einer andern Richtung hin gewachsen, da die orla- 
mündischen Güter 1140 von der älteren askanischen Linie an ihn 
zurücksielen. Dieser mächtige Fürst trat mit Ernst an die Ausgabe 
der Germanisierung und Behauptung der noch immer mit Slaven 
stark durchsetzten Elb= und Havellande. Zu ihrer Sicherung baute er 
Burgen zu Wittenberg (weiße Burg), Düben, Wiesenburg, Zahna, 
Elstermünde und legte damit den Grund zu später blühenden deutschen
	        
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