Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

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Von der Teilung der Tande 
bis zur Erwerbung der Kurwürde. 
Eine Verwaltung und Regierung der Lande in der bei der Orterung 
ausgemachten Art erschien nunmehr, nachdem an Stelle des einen 
Friedrich seine drei Söhne getreten waren, unmöglich. Man verschritt 
also am 13. November 1382 zu Chemnitz zu einer wirklichen Teilung 
der Lande, bei der nichts mehr gemeinsam blieb, als die Bergwerke 
und die Stadt Freiberg. Im allgemeinen legte man der Teilung die 
schon bei der Orterung gewonnenen Grenzen zu Grunde; die Söhne 
Friedrichs des Strengen erhielten das Osterland mit Ausnahme einiger 
Orte an der Ostgrenze, die zu Meißen kamen; dafür fielen an das 
Osterland die neuerworbenen vogtländischen Besitzungen und einige 
thüringische Städte. Hauptorte waren Altenburg und Leipzig. Thü- 
ringen behielt Balthasar, Meißen Wilhelm. Wie ihre bisher geeinten 
Länder nun getrennt waren, so waren jetzt auch ihre politischen Auf- 
gaben verschieden. Für Balthasar galt es, die sich aus dem Erb- 
vertrage mit Hessen ergebenden Folgen im Auge zu behalten, namentlich 
Ottos von Braunschweig Bemühungen zu vereiteln, der die Hoffnung 
nicht aufgab, den ihm verhaßten Erbvertrag doch noch zu durchbrechen; 
er hatte ferner den immer wieder gegen die fürstliche Macht sich auf- 
lehnenden Adel im Zaume zu halten und endlich die Botmäßigkeit 
Erfurts, Mühlhausens und Nordhausens sich zu bewahren. Wilhelm 
dagegen, der über ein Gebiet herrschte, das von der böhmischen Macht 
zu einem großen Teile umschlossen und vielfach mit böhmischen Lehns- 
stücken durchsetzt war, mußte seine ganze Tüchtigkeit aufbieten, um nicht 
in eine schimpfliche Abhängigkeit von Böhmen zu geraten. Für die 
Herren des Osterlandes war bei ihrer Lage und vor allem bei ihrer 
Jugend eine selbständige Politik noch ausgeschlossen. Doch sehen wir 
sie, offenbar auf Veranlassung ihrer klugen Mutter, bemüht, ihr Gebiet 
auszudehnen. Sie kauften 1389 zu dem ihnen gehörigen Kloster
	        
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