Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Franz von Lothringen, mit Energie darauf aus, die verlorene Herr— 
schaft mit Hilfe Frankreichs und des spanischen Philipp II. wieder- 
zuerlangen. 
Unter solchen Umständen mußte es dem Kurfürsten sehr be- 
denklich erscheinen, daß Johann Wilhelm von Weimar, der jüngere 
Bruder Johann Friedrichs des Mittleren, seit 1558 in fran- 
zösische Dienste getreten war, und daß sich der fränkische Reichs- 
ritter Wilhelm von Grumbach unter dem Schutze des Weimaraners 
als französisch-lothringischer Agent in Mitteldeutschland betätigte. 
Wilhelms von Grumbach (geboren 1503) Besitzungen, 
teils Erbgut teils Stiftslehen, lagen im Stifte Würzburg, dessen 
Lehenserbförster er war. Nach dem Tode des Fürstbischofs Kon- 
rad III. von Thüngen im Juni 1540 trat wesentlich durch die 
Beihilfe Grumbachs Konrad von Bibra an dessen Stelle, wäh- 
rend die Minorität für den Domdechanten Melchior Zobel von 
Guttenberg gewesen war. Der neue Bischof war infolgedessen dem 
Ritter sehr dankbar, ernannte ihn zum Hofmarschall und zum 
Amtmann zweier der besten Amter des Stiftes, erwies ihm noch 
mehrere andere Begnadungen und schenkte ihm sogar aus Stifts- 
mitteln 10000 Gulden. Aber Konrad IV. starb schon am 8. Aug. 
1544 und fein Nachfolger wurde der Grumbach natürlich feind- 
selig gesinnte Melchior von Zobel. Er annullierte nicht nur alle 
dem Ritter erteilten Privilegien, sondern weigerte sich auch, ein 
Legat von 8000 Gulden, das der verstorbene Fürstbischof der 
Frau des Grumbach ausgesetzt hatte, auszuzahlen und verlangte 
sogar die 10000 Gulden zurück. Grumbach war offenbar nicht 
in der Lage, sich dem zu widersetzen. Er verließ das Stift und 
wandte sich Albrecht Alcibiades zu, mit dem er in freundschaftlicher 
Verbindung blieb, bis dieser nach Sievershausen auch noch bei 
Schweinfurt 1553 geschlagen nach Frankreich entwich. Albrecht 
starb dann, vor kurzem nach Deutschland zurückgekehrt, am 8. Ja- 
nuar 1557 zu Pforzheim bei seinem Schwager, dem Markgrafen 
von Baden. 
Während Albrechts Aufenthalt in Frankreich und nach seinem 
Tode fand Grumbach eine Zufluchtsstätte im Koburgischen bei 
Johann Friedrich dem Mittleren und mit ihm andere, die im
	        
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