Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Gebrüder Kaspar und Wolfgang von Schönberg, von denen der 
erstere zeitweilig in den Diensten Heinrichs von Navarra stand, der 
andere Hofmarschall Christians war, wurde Crell in diese Inter- 
essen hineingezogen, an denen auch sein Herr Anteil nahm. Im 
Juni 1589 kamen Christian und der greise Landgraf Wilhelm 
von Hessen zu Langensalza zusammen; der Kurfürst ließ sich hier 
zur Gewährung einer Geldunterstützung an die verbündeten Hein- 
riche gewinnen, wollte aber die Sache der Papisten und des Kaisers 
wegen geheim gehalten haben. 
Mittlerweile wurde Anfang August 1589 König Heinrich III. 
durch den Mönch Jaques Clement ermordet; der Hugenott Hein- 
rich von Navarra war unbestreitbar sein Nachfolger. In der 
ersten Märzwoche 1590 kam Johann Casimir von der Pfalz nach 
Sachsen und hatte mit dem Kurfürsten zu Plauen eine Besprechung. 
Hier wurde die Errichtung eines evangelischen Bundes beschlossen, 
dem die drei evangelischen Kurfürsten, der Landgraf von Hessen 
und die Herzöge von Braunschweig und Mecklenburg angehören 
sollten. Auch sollten sofort die durch des Kurfürsten August Hal- 
tung von 1576 und 1582 verkümmerten Beschwerden der Evan- 
gelischen dem Kaiser vorgerückt und auf Entfernung der spanischen 
Truppen aus den niederrheinischen Gegenden gedrungen werden. 
Der an ihnunmittelbarerichteten Gesandtschaft antwortete der Kaiser 
betreffend die Beschwerden geschickt ausweichend, während auf dem 
Deputationstage zu Frankfurt im September 1590 die Intervention 
gegen Spanien von der katholischen Majorität abgelehnt wurde. — 
Schon aber hatte sich Christian im April 1590 zu Kassel mit 
Hessen und der Pfalz über eine energischere Unterstützung Hein- 
richs IV. gegen die „Heilige Ligue“ verständigt, und dann berief 
er im Dezember 1590 auf Ende Januar des folgenden Jahres 
die vorerwähnten evangelischen Fürsten zu einem Bundestage nach 
Torgau. Hier wurde eine protestantische Union verabredet und 
eine militärische Unterstützung Heinrichs von Navarra. Im Juni 
1591 hatte man die nötigen Mittel zur Anwerbung der Hilfs- 
truppen bei der Hand, die im August den Rhein bei Hochheim 
überschritten. Aber nun nahmen die Dinge in Deutschland durch 
zwei Todesfälle eine für die Sache Heinrichs ungünstige Wendung.
	        
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