Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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der Stadt und seinem Lande verweisen. Zu seinem Ärger fanden 
sie in benachbarten ernestinischen Plätzen, wie Grimma, Eilenburg 
u. a., gastliche Aufnahme. Da seine Maßregeln das mit der 
Reformation besonders aufblühende Buchgewerbe, vor allem aber 
die Messen schädigten, so wagten selbst gut katholisch gesinnte Män- 
ner bei dem Herzog zugunsten einer milderen Auffassung vorstellig 
zu werden. Sie erhielten zur Antwort: „Lieber wolle er mit seiner 
Gemahlin nackt und bloß, 
den Stab in der Hand, 
ins Elend gehen, als seinen 
Untertanen erlauben, daß 
sie nur den kleinsten Titel 
von der katholischen Lehre 
abwichen, bevor nicht auf 
einem Konzile anders be- 
schlossen wäre.“ Da übri- 
gens Kurfürst Johann 
Friedrich auf Georgs 
Maßregelung mit Re- 
pressalien antwortete, so 
schien ein Krieg unver- 
meidlich zu sein. Des 
Landgrafen Philipp Ver- 
mittelung brachte 1536 zu 
Verzog Georg von Sachsen Naumburg einen auch son- 
1°0 z henannt „der Bärtige“. stge Streitfragen schlich- 
em Holzschnitt von Lukas Cranach. tenden Vergleich zustande 
Viel trug wohl zu des Herzogs feindseliger Haltung seine 
Umgebung bei, „die Georgische Cantzley und Schmiedte“, wie La- 
zarus Spengler sie nannte, nämlich der Hofprediger Cochläus, der 
Dresdener Pfarrer P. Sylvius, der Franziskaner Alveld, der Abt zu 
Altenzelle P. F. Bachmann, vor allem Hieronymus Emser, der 
„Leipziger Bock“, Letzterer 1527 vom Herzog mit der Ab- 
assung einer neuen Bibelübersetzung zur Verdrängung der Luther= 
schen beauftragt, schuf nichts als ein unverschämtes Plagiat, das 
sich vom Original nur durch die Vorrede und einige Verschlechte- 
  
 
	        
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