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während der Untermeister sich mit 2 begnügen muß. Dieser hat
dafür das stolze Recht, daß ihm die Schüler die Hälfte ihres
täglichen Frühstücks abzugeben haben oder als Ersatz 1 Heller
für die Woche. Für den Meister kamen noch Nebeneinkürfte,
die sich auch anderwärts oft in gleicher Form finden, z. B. die
nach der Lichtmeßprozession (2. Februar) abzuliefernden Kerzen,
der Kernheller, nämlich zur Beschaffung von Kirschen, deren Kerne
dann gesammelt und als Würze für geistige Getränke gebraucht
wurden, der Metheller, der Laßheller, an den Tagen zu ent-
richten, an denen die Schüler zur Ader gelassen wurden, Bei-
träge in Material oder Geld zur Heizung u. a. m. Da in der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter den Lehrern Bakka-
laurei und Magister, sogar ein Doktor vorkommen, so deutet sich
dadurch der Übergang zur Gelehrtenschule an. Die reichen Er-
gebnisse des Schneeberger Bergbaues, an dem die Zwickauer ja
sehr beteiligt waren, ermöglichten die Gewinnung guter Lehr-
kräfte. Unter dem Rektorate des M. Valentin Strödel (1476
bis 1480) soll die Schule zeitweilig 900, zum Teil aus größerer
Ferne herbeigeeilte Schüler gehabt haben. Die Einteilung in
vier Klassen, nämlich Bursales, Logici, Grammatici und Parvuli
läßt den scholastischen Lehrplan erkennen. Der Humanismus stellte
dann die klassischen Sprachen in den Vordergrund. Gefördert
durch eine gern zum Geben bereite Bürgerschaft und vor allem
unterstützt durch den Bürgermeister und weithin bekannten Arzt
Erasmus Stella und seinen Kollegen, den in Paris gebildeten
Dr. Laurentius Bärensprung (Ursisalius oder Ursalius) konnte
M. Stephan Roth (seit 1517 Rektor) 1519 daran gehen, das
Griechische einzuführen. Neben diesem erscheint unter der Lei-
tung des M. Bernhard Natter aus Lauingen, seit 1523 auch das
Hebräische. Unter Natters Leitung etwas zurückgegangen, nahm
die Schule seit 1535 unter dem Rektorate des gelehrten Belgiers
M. Petrus Plateanus, einen neuen Aufschwung. Dieser stellte
das Lateinische und seine fertige Handhabung in den Mittel-
punkt des Unterrichtes, die nächste Stufe aber räumte er dem
Griechischen ein. In der Plateanschen Schulordnung werden zum
ersten Male in Sachsen halbjährliche und öffentliche Examina und