Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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seiner Werkstatt hervor. Einen Versuch, griechische Drucke her- 
zustellen, machte schon 1499 Jakob Thanner zu Leipzig. Er ward 
jedoch überflügelt von dem 1514 nach Leipzig gekommenen Va- 
lentin Schumann, der auch, angeregt durch Johann 
Cellarius, hebräisch mit Holzlettern zu drucken wagte. Hier lief 
ihm aber Melchior Lotter d. J. den Rang ab mit Typen, die 
unter der Aufsicht des gelehrten Juden Antonius Margarita ge- 
gossen worden waren. 
Die Künste. 
Wennschon durch die Reformation der für den Künstler 
nach Wegfall des Marien= und Heiligenkultus gegebene reli- 
giöse Vorstellungskreis sich verengte, so vertiefte er sich doch 
gleichzeitig, wie wir am besten an Albrecht Dürer ersehen können. 
Gleichzeitig aber entwickelte sich unter dem Einflusse der Re- 
naissance eine reiche Profankunst, deren die prachtliebenden pro- 
testantischen Fürsten ebensowenig entraten konnten, wie die katho- 
lischen. Am ernestinischen Hofe tritt uns, um ältere, bedeutungs- 
lose Namen zu übergehen, in Lukas Cranach ein über das 
Mittelmaß hinausragender Künstler entgegen. 1472 war er in 
dem kleinen fränkischen Orte Kronach geboren und taufte nach 
diesem seinen ursprünglichen Namen (Sunder oder Sünder 2) um. 
1504 trat er in Friedrichs des Weisen Dienste als Hofmaler 
und blieb in dieser Stellung unter seinen beiden Nachfolgern. 
Sein treues Festhalten an Johann Friedrich, dem er um wenige 
Monate am 16. Oktober 1553 zu Weimar im Tode voraufging, 
ist früher gewürdigt worden. Eine Menge von Gemälden sind 
aus seiner Werkstatt hervorgegangen, da er mit einer großen 
Zahl fleißiger Gesellen unverdrossen auf Bestellung pinselte und 
nicht bloß Aufträge zu Bildern, sondern auch zur Bemalung von 
Wappen, Schilden, Roßdecken, ja selbst zum Stubenmalen und 
Anstreichen unbedenklich entgegennahm. Er machte sich auch um 
die Pflege des Kupferstichs und besonders des Holzschnittes ver- 
dient. Durch die letztere Kunst erstand er als Illustrator der 
lutherischen Schriften, insbesondere der Bibel, dem Reformator 
als ein nicht zu unterschätzender Bundesgenosse. Sein gleich- 
Sturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande. 14
	        
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