Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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namiger Sohn, 1515 zu Wittenberg geboren und 1586 daselbst 
gestorben, erwarb sich als Porträtmaler einen angesehenen Namen. 
Im albertinischen Sachsen beschäftigte zunächst unter Moritz 
der Neu- und Umbau des Residenzschlosses die italienischen Maler 
Francesco Riccini, vor allem aber die Gebrüder Benedict und 
Gabriel de Tola aus Brescia, zu denen später noch ein dritter, 
Quirinus, trat. Auch unter August waren sie mit dem jüngeren 
Cranach in der Ausmalung der Schlösser Augustusburg und 
Annaburg tätig. Neben ihnen stand bei dem Kurfürsten, namentlich 
aber bei seiner Gemahlin, Heinrich Göding aus Braunschweig 
in Gunst; dann wird, aus hessischen Diensten kommend, Haus 
Schröer (auch Schrörer) genannt, der sich selbst als Nieder- 
länder bezeichnete; er malte 1572, im Jahre seiner Ankunft, 
„die Venus nackend, doch züchtig verdeckt, mit dem Cupido von 
gar schönen lieblichen Olfarben“. — Von Hans Krell, der schon 
von Moritz beschäftigt wurde, haben wir etwas steifleinene Bilder 
Augusts und Annas in der Dresdener Galerie erhalten. Beiläusig 
mögen noch der Porträtmaler Cyriacus Reder, der noch 1594 
Hofmaler war, und der bekannte Miniaturmaler Hans Bollge- 
boren 1534 zu Mecheln, gestorben 1593 zu Amsterdam) erwähnt werden 
Die Baukunst steht in Sachsen während des 16. Jahr- 
hunderts im Zeichen der Renaissance. Zu den wichtigsten Werken 
dieser Epoche gehört das 1481 von Herzog Albrecht begründete, 
aber von Johann Friedrich seit 1532 umgebaute Schloß Harten- 
fels zu Torgau. Es schließt sich an der Herzog-Georgsbau zu 
Dresden mit seiner von Moritz begonnenen und von August vollen- 
deten Erweiterung. Als Hofbaumeister fungierte hierbei Hans 
von Dehn-Rothenfelser, neben ihm Ernst von Miltitz und Kaspar 
Voigt. Ein Meisterwerk deutscher Renaissance, das jedoch den 
italienischen Meister (Johann Maria?) verrät, ist das erst 1556 
fertiggestellte Portal der Schloßkapelle. In jener Zeit wurde 
auch auf dem Friedewald in der Dresdener Heide das Jagdschloh 
Moritzburg in Angriff genommen. Freilich ist es unmöglich, bier 
erschöpfend sein zu wollen; nur an die prachtvolle, zu Johannt 
1536 vollendete Marienkirche zu Zwickau soll noch erinnert werden, 
als deren Werkmeister Kaspar Teucher genannt wird.
	        
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