Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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nämlich die Münzschläger (die Ohmen) für je 100 Mark Groschen 
— 8800 Stück 7 Gulden 14 Groschen 6 Pfennig (zirka 36 Marh), 
die Drucker oder Präger dagegen nur 5 Gulden (zirka 24 Mark) 
und meinten sogar bei größerer Ubung noch billiger arbeiten zu 
können. Infolgedessen ließ der Kurfürst ein Münzdruckwerk ein- 
richten, das auf seine Empfehlung auch in Dänemark Nachahmung 
fand. 
Des Kurfürsten August Beziehungen zu Handel und Verkehr. 
Den natürlichen Mittelpunkt für die Handelsstraßen, die den 
Westen Deutschlands mit dem slavischen Osten und den Siden 
Europas mit der Ostseeküste verbanden, bildete, wie noch heute, 
Leipzig. Eine kostbare Gabe für diese Stadt waren die großen 
Meßprivilegien Maximilians I., welche die drei dortigen Messen 
in den Jahren 1497 und 1507 zu Reichsmessen erhoben, aus- 
gestattet mit weitreichendem Stapel= und Niederlagsrecht und ge- 
schützt durch das Verbot, daß kein Markt oder Messe oder Nieder- 
lage innerhalb 15 Meilen rings um die Stadt aufgerichtet werden 
solle. Karl V. bestätigte dies Privileg 1521. Wir sahen, wie 
alle Landesfürsten bis auf August herab für die Sicherung und 
Einhaltung der in Leipzig einmündenden Straßen sorgten. Von 
diesen führte schon seit alters die Hohe Landstraße von Ruß— 
land, Polen, Schlesien und aus der Lausitz über Großenhain und 
Oschatz nach Leipzig, wo sie sich in zwei Hauptzweige nach Nürn- 
berg und Frankfurt a. M. teilte. Die Hussitenkriege drängten 
den Handel auf eine nördlichere Straße, die von Breslau aus 
durch die Niederlausitz führend bei Torgau die Elbe, bei Eilenburg 
die Mulde überschritt und dann auch in Leipzig endete. Ein Ver- 
such der Breslauer, durch eine südliche Verbindung über Prag Nürn- 
berg und Frankfurt zu erreichen, wurde auf Ansuchen Herzog 
Georgs 1530 von König Ferdinand zugunsten der Hohen Straße 
verwehrt. Leipzigs Verbindung mit Nürnberg wurde durch Man- 
date, die den Weg im Saale= und Elstertale verboten, 1521 und 
1551 auf die Straße über Altenburg—Werdau oder Zwickuu— 
Plauen—Hof usw. verwiesen. Ein gemeinsames Mandat der säch- 
sischen Fürsten legte die Richtung der Straße Leipzig—Frankfurt
	        
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