Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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er sich zu Gaste geladen hatte, vom Schlage gerührt. Drei Stun- 
den später verschied er auf dem Schlosse, wohin man ihn über- 
führt hatte, im 28. Jahre seines Lebens. 
Johann Georg I. 1611—1656. 
Da Christian I. von seiner Gemahlin Hedwig von Dänemark 
keine Kinder hatte, so folgte ihm der nächstälteste Bruder Jo-- 
hann Georg, der, am 5. März 1585 geboren, 26/¼ Jahr 
zählte. Seine Erziehung durch den M. Sebast. Leonhard war 
sehr streng gewesen. 1601 führte ihn eine auf Anregung des 
Kuradministrators unternommene Reise bis Neapel; auf dem Rück- 
wege wurde er von Banditen überfallen und mußte sich mit 
80 Kronen loskaufen; in Mailand erkrankte er schwer, konnte aber 
als Ketzer keinen Arzt finden. Im Februar 1602 kehrte er zurück, 
hatte aber bald eine weitere schwere Lebensgefahr zu überstehen, indem 
er bei einer Fahrt auf der Elbe durch eine Pulverexplosion in den 
Strom geschleudert wurde. Der Bauer Jakob Zeibig aus Söbrichen 
rettete ihn aus den Fluten. Im September 1604 vermählte er 
sich mit Elisabeth Sibylle von Württemberg, verlor die Gattin 
aber nach fünfzehnmonatiger Ehe im Kindbett. Er verheiratete 
sich dann 1607 zum zweiten Male mit Magdalene Sibylle, 
der Tochter des Markgrafen Albrecht Friedrich von Brandenburg; 
sie hat ihm zwei Monate über 49 Jahre als treusorgende Ge- 
nossin zur Seite gestanden und ihn noch drei Jahre überlebt. 
Seit dieser zweiten Verheiratung ließ ihn Kurfürst Christian an 
den Regierungsgeschäften teilnehmen. Nach dem Tode seines 
jüngeren Bruders August, am 26. Febr. 1615, wurde er an 
dessen Statt im Februar 1616 Administrator des Stiftes Naum- 
burg. 
Der Tod Rudolfs II. machte für die Zeit bis zur neuen 
Kaiserwahl Johann Georg nach den Bestimmungen der Goldenen
	        
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