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Durchführung des Restitutionsediktes nicht zu eilig gehabt. In
Memmingen traf ihn der zur Vermittelung dorthin gereiste sich-
sische Gesandte. Der Feldherr ließ durch ihn den Kurfürsten einen
Bund gegen die Liga vorschlagen. Natürlich dachte Johann Georg
nicht daran, sich in solche gefährliche Unternehmungen einzulassen.
Allerdings bewarb sich auch die Liga ebenso vergeblich um seine
Hilfe zu einem Kampfe gegen Wallenstein.
Am 3. Juli 1630 wurde zu Regensburg der Reichstag von
Kaiser Ferdinand II. in Person eröffnet. Außer den deutschen
Fürsten oder ihren Vertretern waren Gesandte Spaniens und
Frankreichs erschienen, letztere waren Leon de Bruslart und der
Pater Joseph (le Clerc du Tremblay), die rechte Hand Richelieus
bei allen solchen Sendungen. Sechs Wochen lang währte der
Kampf, dreimal beantragten, einmal sogar in persönlicher Audienz,
die ligistischen Fürsten und mit ihnen Sachsen, die Absetzung
des verhaßten Feldherrn. Am 13. August 1630 (n. St.) besiegelte
der Kaiser seine große diplomatische Niederlage, indem er ver-
sprach, Wallenstein zu entlassen, sein Heer auf 40000 Mann zu
reduzieren, über diese Truppen den Oberbefehl an Tilly zu über-
tragen und keinen Krieg ohne Beirat der Kurfürsten zu beginnen.
Auch die Liga versprach, ihr Heer auf 20000 Mann herabzusetzen.
Trotz seiner Nachgiebigkeit erreichte der Kaiser aber den Haupt-
zweck seiner persönlichen Anwesenheit nicht, nämlich die Wahl
seines Sohnes Ferdinand zum Nachfolger.
Fast im selben Augenblicke, der den Kaiser seines hervor-
ragenden Feldherrn beraubte, landete „am 26. Juni 1630 das
größte militärische Genie dieses Zeitalters, König Gustav Adolf
von Schweden auf der Insel Usedom als Vorkämpfer des pro-
testantischen Nordens gegen das katholische Habsburg. Daß man
dieses Ereignis in protestantischen Kreisen nicht sofort gegen den
Kaiser ausnutzte, könnte befremdlich erscheinen. Aber Georg Wil-
helm von Brandenburg hinderte zunächst sein in österreichischem
Solde stehender Minister Adam von Schwarzenberg daran, Johann
Georg aber kam auf Anfragen über seine etwa beabsichtigte Haltung
zu keinem besseren Bescheide, als man habe „sich der aller#en
tänigsten, gehorsamsten Devotion gegen Kaiser und Reich ge