teten noch den Zuzug des französischen Generals Gusbriant.
Darum meinte der Erzherzog die angebotene Schlacht ohne Zau-
dern annehmen zu müssen. Aber das „breite Feld“ bewahrte
die alte Erinnerung an das hier zum erstenmal erprobte Glück
der Schweden; die Kaiserlichen erlitten am 23. Okt./2. Nov. 1642
eine vernichtende Niederlage.
Torstenson begann nun am 5./15. Nov. die Belagerung von
Leipzig aufs neue. Bei dem ausgesogenen Zustand der ganzen
Umgegend hoffte die Bürgerschaft in wackerem Entschlusse dem
Schweden erfolgreich Trotz bieten zu können. Aber hinter ihrem
Rücken schlossen der Stadtkommandant, der bei Mockau besiegte
Johann von Schleinitz, und der Kommandant der Pleißenburg,
Christoph von Tromsdorf, ein Bruder dessen, der 1637 die Stadt
so wacker verteidigt hatte, am 26. Nov./6. Dez. mit Torstenson
die Kapitulation ab, die auf sieben Jahre und acht Monate, bis
zum 1. Juli 1650 die Stadt in die Hände der Schweden brachte.
Der Sieger meinte nun zwar einen reichen Fang getan zu haben;
aber er wußte nicht, daß die Stadt infolge von Bank= und Münz-
spekulationen leitender Kaufleute, in die sich auch der Rat hatte
verwickeln lassen, schon seit den zwanziger Jahren so gut wie
bankrott war. An Stelle der verlangten 3 Tonnen Goldes
( 300000 Reichstaler) ergab sich bloß der zehnte Teil. Außer-
dem mußten 36000 Ellen Tuch zur Neubekleidung der schwe-
dischen Soldateska geliefert werden.
Noch im November trat Torstenson, unterstützt durch den
Kurprinzen und den Prinzen August, mit dem Anerbieten eines
Waffenstillstandes an Johann Georg heran; er verlangte nichts
weiter als Neutralität. Gleicherweise hatte schon am 24. Juli
1642 Friedrich Wilhelm, seit 1640 Kurfürst von Brandenburg,
seinem Lande eine Art Friedenszustand gesichert. Aber weder
diese, noch die 1643 und teilweise auch noch 1644 geführten Ver-
handlungen konnten den Kurfürsten von seiner kaiserlichen Politik
abbringen, obschon das Land darüber völlig zugrunde ging. —
So 50 Torstenson, in Leipzig Axel Lilje zurücklassend, gegen
Freiberg und begann die Belagerung am 6. Januar 1643 (n. St.).
Ein würdiges Denkmal vor dem Peterstore der Stadt erinnert