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weitere ist oben erzählt worden. Ober- und Niederlausitz wurden
von nun an getrennt verwaltet. An der Spitze jener standen
das Oberamt und der Landvogt; als erster bekleidete hier diese
Würde des Kurfürsten Johann Georg Günstling, Dietrich Taube.
In dieser dagegen bildete seit 1666 ein Oberamts-Regierungs-
präsident die Spitze der Verwaltung. Das Steuerwesen blieb
von dem der Erblande getrennt, die Stände behielten ihre volle
Bedeutung und demgemäß wurden die Steuern nur als „frei-
willige und gutherzige Bewilligungen“ bezeichnet.
Johann Georg II. 1656 —1680.
Der neue Kurfürst war am 31. Mai 1613 geboren, stand.
also im 43. Lebensjahre. Obwohl ihm der Vater ab und zu
Gelegenheit geboten, sich in die Staatsgeschäft einzuführen, war
dies doch nie systematisch geschehen. Auch militärische Neigungen
hatte der Sohn dieses kriegerischen Zeitalters nicht, abgesehen
von einem gewissen. Interesse für Artillerie. Dagegen war er
der Kunst, namentlich der Musik sehr zugetan. Ein Schüler des.
hochbedeutenden Heinrich Schütz (geb. 1585, gest. 1672), des.
Vaters der deutschen Oper, der 1615 die Leitung der damals
glänzenden kurfürstlichen Kapelle übernahm, hatte er schon als.
Kurprinz komponiert, hielt sich bei dem Rückgange der kurfürst-
lichen seine eigene Kapelle und zu Venedig einen eigenen Korre-
spondenten, einen „Faktor“ für Musik. So wurde er noch vor
Abschluß des Krieges der Mittelpunkt des Musik= und Theater-
lebens am Dresdener Hofe; französische und italienische Künstler,
nach der Unsitte der Zeit auch Kastraten, bildeten seine für die-
Not der Zeit recht kostspielige Umgebung und nahmen ihn voll
in Anspruch. So war also der neue Kurfürst eine vorwiegend
künstlerisch angelegte Natur, dem Lebensgenuß überdies in einem
Grade zugeneigt, als müsse alles in den traurigen Jahren Ver-
säumte nun emsigst wieder nachgeholt werden. Das machte ihn