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gegen die Zugeständnisse Ludwigs XIV. in der polnischen Thron-
solge seine Neutralität im Französisch-Spanischen Kriege ver-
sprochen. Und in Wien war es dem Herrn von Gremondille
durch Bestechung der leitenden Staatsmänner gelungen, am 19.Jan.
1668 einen auf das kinderlose Ableben Karls II. berechneten Tei-
lungsplan zur Annahme zu bringen, durch den die spanischen
Niederlande sowieso an Frankreich kommen sollten.
Unter ähnlichen Auspizien wie bisher gestaltet sich nun auch
weiterhin die Politik des sächsischen Hofes. So wird am 30. Nov.
1668 ein Verteidigungsbündnis mit Osterreich abgeschlossen, ohne
ersichtliche Folgen. Am 13. April 1669 überbringt ein Cheva-
lier Huygens dem Kurfürsten den hohen englischen Hosenband-
orden, ein Zeichen, daß er in irgend einer Weise zu der Frank-
reich feindlichen Tripleallianz in Beziehung getreten ist. Ende
August 1670 bricht Ludwig XIV. in Lothringen ein und verjagt
Herzog Karl V. Johann Georg hatte schon vorher zu Herrn
von Chassan gesagt: nun würde wohl auch bald die holländische
Republik und das Deutsche Reich von demselben Lose betroffen
werden; dann bliebe den deutschen Kurfürsten nichts anderes übrig,
als Marschälle des Königs von Frankreich zu werden. Darum
ließ er Anfang 1671 Burkerode nach Wien gehen und Bündnis
anbieten, darum wurde er Mitglied der auf Anregung des Main-
zers auf der Marienburg bei Würzburg unter den westdeutschen
Kirchenfürsten im August 1671 geschlossenen Verbindung, der
„Marienburger Alliance“; auch der Kaiser trat bei, ließ sich aber
gleichwohl wenige Wochen später am 1. November 1671 durch
den französischen Gesandten Gremonville bestimmen, einen Neu-
tralitätsvertrag zuungunsten der Niederlande zu unterzeichnen.
Und dabei hatte man soeben entdeckt, daß Frankreich seine Hand
bei einer mit Not unterdrückten ungarischen Magnatenverschwörung
im Spiele gehabt hatte! Französisches Geld sprengte auch ins-
geheim das Marienburger Bündnis; bis zum Frühjahr 1672
waren die wesentlichsten westdeutschen Fürsten gewonnen. Doch
war dem französischen Minister Lionne die sächsische Freundschaft
für die verlangten 50000 Reichstaler zu teuer. Um so leichter
wurde es Johann Georg, auf kaiserlicher Seite auszuharren.