Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Georg, dessen Hofhaltung mit der seines kursächsischen Vetters, 
Augusts des Starken, wetteiferte und für eine der „galantesten“ 
dieses liederlichen Zeitalters galt. Nach seinem kinderlosen Tode 
folgte 1712 sein Bruder Christian, der das Geschäft dermaßen 
fortsetzte, daß ihn Kaiser Karl VI. unter die Kuratel einer Debit- 
(Schulden) Kommission stellte. An seine Stelle trat 1736 der 
jüngste der Brüder, Johann Adolf II., der einigermaßen Ord- 
nung in die wüsten Finanzen brachte. Mit seinem am 16. Mai 
1746 zu Leipzig erfolgten kinderlosen Tode fiel das Herzogtum 
an den Kurstaat. 
Der Begründer der Merseburger Nebenlinie, Chri- 
stian I. lebte nach einigen Auseinandersetzungen, wie auch seine 
Nachfolger, in gutem Frieden mit dem Kurhause. Er erwirkte 
am 3. Febr. 1659 vom Merseburger Kapitel durch die „bestän- 
dige Postulation“ den Verbleib des Bistums beim Hause Wettin. 
Nach seinem am 18. Okt. 1691 erfolgten Tode kamen sein Sohn 
Christian II. und dann dessen Söhne Christian Moritz und Moritz 
Wilhelm zur Regierung, die beide kinderlos starben, so daß das 
Ländchen 1731 an den dritten noch überlebenden Sohn Christians II. 
an den zu Spremberg residierenden, schon 70jährigen Herzog 
Heinrich überging. Nach einer guten Regierung starb er am 
27. Juli 1738 auf einer Reise nach Spremberg, und damit fielen, 
da er kinderlos war, die Merseburger Lande wieder heim. 
Als Stifter der dritten Linie Sachsen -Zeitz wurde uns 
der vierte Sohn Johann Georgs I., Moritz, bekannt. Da er 
zum Unterschied von seinen Brüdern sich durch Sparsamkeit aus- 
zeichnete, so konnte er seinem notleidenden Bruder Johann Georg II. 
mehrere Male unter die Arme greifen, was ihm 1658 das Amt 
und die Stadt Pegau eintrug. Auch er schloß am 6. Nov. 1678 
für sein Haus eine ständige Kapitulation mit dem Kapitel von 
Naumburg3-zeitz, die nach seinem am 4. Dez. 1681 erfolgten Tode 
1682 auch auf das Kurhaus ausgedehnt wurde. Er sette sich 
zu Zeitz durch Errichtung der Moritzburg ein bleibendes Denkmal. 
Ihm folgte sein Sohn Moritz Wilhelm, der sich in manche 
Streitigkeiten mit dem Kurfürsten Johann Georg IV. verwickelte. 
Dessen jüngerer Bruder Christian August, dem Beispiele
	        
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