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liner Hofe machten die unsinnigen Enthüllungen eines durch—
triebenen ungarischen Abenteurers, Namens Klement, über ein
vom sächsischen Marschall Flemming entworfenes und vom Wiener
Hofe genehmigtes Komplott auf Friedrich Wilhelm I. großen Ein-
druck. Danach sollte der König in Wusterhausen aufgehoben und
nach Wien gebracht, der Kronprinz ebenfalls gefangen und katho-
lisch erzogen, der Staatsschatz weggeführt und Preußen erheblich
verkleinert werden. Der Betrüger, einer der damals dutzendweis
herumlaufenden Leute gleicher Sorte, der geborenen Trabanten des
absolutistisch-despotischen Systems, wurde entlarvt und fand 1720
seinen Lohn.
Eine Annäherung an Preußen machte sich aber wegen der
Erbfolge in Polen recht notwendig. Diese Frage wurde 1726 und
1727 in den Vordergrund gedrängt, als August von schwerer
Krankheit befallen der polnischen Herrlichkeit Valet geben zu
wollen schien. Es rückte aber zugleich die Kandidatur Stanislaus
Lesczynskis vor, weil dieser seit dem September 1725 Schwieger-
vater Ludwigs XV. von Frankreich geworden war, eben darum eine
Kandidatur, die Kaiser Karl VI. unannehmbar war, den überdies
noch eine andere Frage auf das Wohlwollen Sachsens und
Preußens wies.
Bei der Armut des Habsburgischen Hauses an männlichen
Sprossen war schon Kaiser Leopold auf die testamentarische Be-
stimmung gekommen, daß im Falle des Aussterbens des Mannes-
stammes die Töchter seines ältesten Sohnes Joseph und deren
Deszendenz nach dem Rechte der Erstgeburt die Nachfolge haben
sollten. Von diesen war die ältere Maria Josepha, wie erzähst.
an den sächsischen Kurprinzen verheiratet, die jüngere Mario
Amalia 1722 mit dem Kurfürsten (seit 1726) Karl Albert von
Bayern. Entgegen jener väterlichen Bestimmung verfaßte Kaiser
Karl VI. ein neues Hausgesetz, das er unter dem Namen der
Pragmatischen Sanktion am 19. April 1713 dem öster-
reichischen Geheimen Rate vorlegte. Es verfügte darin der damals
überhaupt noch kinderlose Kaiser die Vererbung der stets unteil-
baren Lande, wie üblich, in seinem Mannesstamme, für den Fall
aber des Fehlens eines solchen sollten seine Töchter und deren