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betrifft, so bin ich zwar nur zwei Tage hier, aber ich kann in
Wahrheit sagen, daß ich dergleichen noch nicht gesehen.“
Ein Hauptmerkmal dieser Liederlichkeit war die in Dresden
vor allen anderen Höfen betriebene Maitressenwirtschaft. Es ist
nicht Zweck dieses Buches, die Namen aller von August „dem
Starken“ begünstigten Damen zu geben; leicht könnte man da
auch der Unvollständigkeit geziehen werden. Es missen jedoch
die genannt werden, die selbst oder deren Kinder eine politische
Rolle gespielt haben. Zuerst ist natürlich die Gräfin Maria
Aurora von Königsmark (geb. 1669, gest. 1728), die Enkelin
der beiden aus dem 30jährigen Krieg bekannten schwedischen
Generäle Königsmark und Wrangel, die berühmteste Frau zweier
Jahrhunderte, wie Voltaire sie übertreibend genannt hat, mit
ihrem Sohne Moritz, dem Marschall von Sachsen, zu er-
wähnen. Eine Zeitlang befand sich in ihrer Umgebung die Türkin
Fatme, bei deren Taufe sie Pate gewesen war; diese soll
1686 vom Generalfeldmarschall von Schöning als Beutestück
aus Ungarn mitgebracht worden sein. Etwa um 1700 zum
König in Beziehung getreten, gebar sie ihm 1702 einen Sohn
Friedrich August und 1706 eine Tochter Maria Aurora und
wurde um diese Zeit an des Königs Kammerdiener, späteren
Domänendirektor Johann Georg Spiegel verheiratet. Der König
legitimierte die beiden Kinder als Graf Rutowski und Gräfin
Rutowska im Jahre 1722, worauf letztere 1724 der Kron-Oberschenk
Michael Bielinski heiratete. Neben den Beziehungen zu Fatme
laufen die zur Fürstin Lubomirska, geb. von Bockum (geb. 1680),
die ihm 1703 den Chevalier George de Saxe gebar und zur
selben Zeit zur Fürstin von Teschen erhoben wurde. Die völlige
Trennung von der Lubomirska war die Hauptbedingung der Hoym,
ehe sie sich nach ihrer im Januar 1706 erfolgten Scheidung von
dem Freiherrn, nachmals Grafen Adolf Magnus von Hoym beB
König ganz zu eigen gab. Überdies mußte er ihr neben einer
jährlichen Pension von 100000 Reichstalern versprechen, sie nach
dem Tode seiner rechtmäßigen Gemahlin als Königin anzuer“
kennen. Als Gräfin Cossell schenkte sie dem König zwei Töchter
und 1712 einen Sohn Friedrich August. Damals war der König