Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Drohungen, der bei Halle ein Korps unter der Führung des 
Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau zusammengezogen hatte, 
brachen die Sachsen mit den Osterreichern vereint in Schlesien 
ein. Aber in der Morgenfrühe des 4. Juni überfiel Friedrich 
bei Striegau-Hohenfriedberg die den linken Flügel der feindlichen 
Aufstellung bildenden Sachsen und rollte sie unter schweren Ver- 
lusten auf, worauf er sich über die noch ganz konsternierten Oster- 
reicher hermachte und sie trotz tapferen Widerstandes ebenfalls zu 
Paaren trieb. 
Zwar suchte jetzt der durch die Landung des Prätendenten 
Karl Eduard Stuart in Schottland Ende Juli 1745 etwas be- 
unruhigte Georg II. zu vermitteln, aber Osterreich, dem Georg I. 
nach wie vor Subsidien zahlte, war völlig abgeneigt und Sachsen 
hatte sich ihm soeben am 29. August durch Geheimvertrag noch 
besonders verpflichtet. Es gelang Maria Theresia nun auch, 
die Wahl ihres Gemahls Franz Stephan zum Kaiser am 13. Sept. 
1745 lediglich unter dem Widerspruch Preußens und der Pfalz 
durchzusetzen. Die von Friedrich bei Soor in der Nähe von 
Trautenau am 30. Sept. gewonnene Schlacht war freilich ein 
Tropfen Wermut in diesen Freudenbecher. Auf die Anregung des 
Herzogs Adolf von Weißenfels trat dann am 14. Nov. 1745 
zu Dresden ein Kriegsrat zusammen, an dem auch — der Beicht- 
vater Guarini teilnahm, und beschloß einen raschen Vorstoß auf 
Berlin. Aber da erschien ein Kurier von der Kaiserin Elisabeth, 
die ihre Hilfe für das nächste Frühjahr zusagte, und so beschloß 
man, lieber das Sichere für das Unsichere zu nehmen und bis zum 
nächsten Frühjahr zu warten. Friedrich aber, durch den schwedischen 
Gesandten von den Plänen seiner Gegner unterrichtet, eilte zum 
Heere, rechtzeitig genug, um am 23. Nov. 1745 durch den über- 
fall des sächsischen Generals Büchner bei Groß= oder Katholisch- 
Hennersdorf bei Lauban die beabsichtigte Vereinigung der Sachsen 
unter Graf Rutowski mit Karl von Lothringen zu hindern. Letz 
terer ging schleunigst nach Böhmen zurück. 
Infolge dieser Schlacht schrieb Friedrich am 25. Nov. seinem 
Minister Podewils: „Alles geht nach Wunsch; wenn die Sachsen 
nicht mit Blindheit geschlagen sind, so können wir gleich Frieden
	        
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