Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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der Hand Moritzens als der Kaiserlichen fuhren, so war man im 
Lager der Bündler mit nichten so bestürzt, wie dies nach über- 
treibenden Nachrichten früher erzählt worden ist. Dagegen er- 
weckte die am 6. November einlaufende Kunde von den eröffneten 
Feindseligkeiten des Königs und des Herzogs im kaiserlichen Lager 
großen Jubel. 
Die Ursache zum Abbruche des Lagers bei Giengen, der in 
der Nacht vom 21. zum 
22. November 1546 er- 
folgte, war vor allem 
der, übrigens auch den 
Kaiser schon längst be- 
drängende Geldmangel, 
der Meuterei bei den 
Soldaten erzeugte. 
Während sich Philipp 
von Hessen bemühte, die 
wankenden süddeutschen 
Städte und namentlich 
Herzog Ulrich von Würt- 
temberg beim Bunde zu 
halten, zog der Kurfürst 
mit seinen Truppen in 
die Gebiete des Main- 
zischen Erzbischofs und 
  
  
  
  
  
Landgraf Philipp von Hessen. des Abtes von Fulda 
Nach dem Holzschnitt von Hans Brösamer und brachte hier 
zu Erfurt. 70000 Gulden zur einst- 
weiligen Befriedigung seiner Söldner zusammen. Im übrigen 
hoffte er noch auf eine Vermittlung durch Moritz. 
Bald aber erfüllte er sich mit wachsendem Mißtrauen gegen 
diesen, verließ im Widerspruche mit dem Landgrafen seine Winter- 
quartiere im Würzburgischen, marschierte nach Eisenach und über- 
schritt am 24. Dezember 1546 die Grenze der albertinischen Lande. 
Am 31. Dezember zog er, jubelnd als Befreier begrüßt, in Halle ein. 
Der Erzbischof verkaufte ihm seine Rechte auf die Stifter für
	        
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